Augsburger Allgemeine (Ausgabe Stadt)

Panther zeigen Biss

Eishockey Augsburg setzt im Kampf um die Play-offs ein Ausrufezei­chen. Die Gastgeber fertigen Krefeld mit 7:1 ab. Zwei Verletzung­en trüben jedoch die Freude über den höchsten Saisonsieg

- VON ANDREAS KORNES Foto: Siegfried Kerpf

Augsburg Im Kampf um die Playoff-plätze haben die Augsburger Panther ein Ausrufezei­chen gesetzt. 7:1 (4:0, 3:1, 0:0) gewann die Mannschaft von Mike Stewart vor 4546 Zuschauern gegen Krefeld – der höchste Sieg in dieser Saison. Allerdings trübten zwei Verletzung­en den Erfolg. Spielmache­r Drew Leblanc bekam einen Puck ins Gesicht und musste stark blutend das Eis verlassen. Sein Kollege Jaroslav Hafenricht­er verletzte sich bei einem Check an der Schulter. „Es sieht nicht so gut aus“, sagte Stewart. Heute werden die beiden untersucht, „dann wissen wir, wann sie wieder zurückkomm­en“, so Stewart. Sollte eine der beiden Verletzung­en eine längere Ausfallzei­t nach sich ziehen, würde der Trainer über die Verpflicht­ung eines weiteren Spielers nachdenken, schließlic­h haben die Panther auch noch eine Ausländer-lizenz zu vergeben.

Schon vor dem Spiel gegen Krefeld hatte Stewart seine Mannschaft umbauen müssen. Trevor Parkes und Michael Davies waren am Freitag verletzt aus Iserlohn zurückgeke­hrt. Durch die Ausfälle rückte Publikumsl­iebling Thomas J. Trevelyan wieder in die Mannschaft. Er hatte zuletzt nur auf der Tribüne gesessen. Außerdem durfte auch Simon Sezemsky wieder spielen.

Die Umstellung­en funktionie­rten auf Anhieb. Augsburg zeigte sofort, dass es nicht gewillt ist, den Kampf um einen Play-off-platz aufzugeben. Der Beleg dafür: vier Tore im ersten Drittel. Mark Cundari (5.), David Stieler (9.), Christian Kretschman­n (14.) und Evan Trupp (15.) trafen. Auf der Gegenseite wurde Krefelds Christoph Gawlik das zwischenze­itliche 2:1 aberkannt. Sein Mannschaft­skollege Marcel Müller hatte Panther-torwart Oli- vier Roy behindert. „Direkt danach haben wir das 3:0 und 4:0 gemacht. Das hat uns richtig in Schwung gebracht“, analysiert­e Stewart.

Die Führung konnte aber nicht übertünche­n, dass sich in der Panther-defensive immer wieder Unkonzentr­iertheiten einschlich­en. Krefeld jedoch hatte gestern nicht die individuel­le Klasse, aus diesen Fehlern Tribut zu schlagen.

Das zweite Drittel begann mit einer Premiere. Hans Detsch erzielte sein erstes DEL-TOR. Einen Abpraller drückte er zum 5:0 über die Linie (23.). Das war zu viel für Patrick Klein im Krefelder Tor. Er verließ das Eis für Dimitri Pätzold. Den rund zwei Dutzend mitgereist­en Fans der Gäste, die meisten mit gel- ben Perücken auf dem Kopf, reichte es auch und sie starteten unter dem Beifall der Augsburger Zuschauer eine Polonaise quer durch das Curtfrenze­l-stadion. Gerade als sie den Augsburger Fanblock erreicht hatten, verkürzte Martin Schymainsk­i in Unterzahl auf 1:5 (29.). Matt White stellte aber schnell den alten Abstand wieder her (31.). Drew Leblanc erhöhte auf 7:1 (32.). Für Letztgenan­nten war das Spiel kurz nach Beginn des dritten Drittels beendet. „Drew hat einen Cut im Gesicht, aber es ist wohl nichts gebrochen“, gab sich Stewart verhalten optimistis­ch.

Sein Ausfall würde die Panther hart treffen, denn Leblanc ist Denker und Lenker in Personalun­ion. Für seinen Krefelder Kollegen Rick Adduono dürfte mit der Niederlage der Zug in Richtung Play-offs abgefahren sein. Gestern war er der Dritte, der seinen Arbeitspla­tz vorzeitig verlassen musste – immerhin blieb er körperlich unversehrt. Er hatte aber so lange auf die Schiedsric­hter eingeschim­pft, bis er von diesen eine Spieldauer­disziplina­rstrafe kassierte und wütend in die Kabine marschiert­e. Als sich die Gemüter wieder beruhigt hatten, fasste er das Spiel treffend zusammen: „Augsburg war heute hungriger.“Augsburg Roy – Lamb, Valentine; Cunda ri, Tölzer; Guentzel, Rekis; Sezemsky, Din ger – Schmölz, Leblanc, White; Holzmann, Trupp, Trevelyan; Kretschman­n, Stieler, Ha fenrichter; Detsch, Polaczek

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Brady Lamb, Thomas Trevelyan und Evan Trupp (von links) feiern einen der sieben Panther Treffer.

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