Augsburger Allgemeine (Ausgabe Stadt)
Rückkehr in den Raum Augsburg
Wechsel Der neue Gersthofer Kulturreferent Thomas Kazianka leitet künftig nicht nur die Stadthalle
Gersthofen Wechsel an der Spitze einer der größten Kultureinrichtungen neben dem Theater Augsburg und dem Kongress am Park in der Region: Thomas Kazianka übernimmt ab 1. März die Leitung des Gersthofer Kulturreferats. Augsburg ist ihm schon seit vielen Jahren bekannt. Der 47-jährige Österreicher war zuletzt seit 2008 bis dato Kulturmanager und Kulturamtsleiter der Stadt Traunreut und damit für das Kultur- und Veranstaltungszentrum „k1“zuständig, das mit 600 Plätzen etwas kleiner ist als beispielsweise die Stadthalle Neusäß und ein vergleichbares Veranstaltungskonzept hat mit vielen Gastspielen aus Musik, Kabarett, Schauspiel und Entertainment, aber auch mit Kongressen und Tagungen.
Sein neues Haus am Lech hingegen fasst im großen Saal bis zu 913 Zuschauerplätze. Das k1 baute er zu einem der renommiertesten Veranstaltungsorte zwischen Salzburg und München aus. Thomas Kazianka machte an der Paris-lodron-universität in Salzburg seinen Magisterabschluss. Studiert hat er Publizistik und Kommunikationswissenschaft/kunstgeschichte, unter anderem mit den Schwerpunkten Marketing, Public Relations, Tourismus. Er besitzt langjährige Erfahrung im Theaterbereich. So arbeitete Kazianka als Regieassistent am Landestheater Salzburg, dem Stadttheater Klagenfurt und den Salzburger Festspielen.
Und den langjährigen Theaterfans in Augsburg dürfte er kein Unbekannter sein: So arbeitete er während der Intendanz von Peter Baumgardt unter anderem in den Jahren 1994 bis 1997 bei den Produktionen „Die Bernauerin“, My Fair Lady“und „West Side Story“auf der Freilichtbühne am Roten Tor mit. Seit dem Jahr 2008 hat er überdies die Aufgabe des Produktionsleiters der Konzerte im Augsburger Fronhof übernommen.
Das Konzept der Stadthalle Gersthofen möchte er „mit neuem Schwung“auf den bewährten Eckpfeilern, Theater-, Kabarettgastspiele sowie Show und Tanz, fortführen. Eine Konkurrenz zu den anderen Kulturveranstaltern in der Region sieht Kazianka nicht. „Jeder sollte seine eigene Handschrift zeigen.“Und die Stadthalle Gersthofen sei eine Einrichtung, die „über ganz Bayern hinausstrahlt“, sagt er über seine neue Wirkungsstätte.
Der Aufgabenbereich des Gersthofer Kulturamtschefs beschränkt sich nicht nur auf das Kulturprogramm der Stadthalle. Auch für die Stadtbibliothek und das Ballonmuseum ist er künftig zuständig. Und dort stehen in den nächsten Jahren Modernisierungen und Anpassungen der Konzepte an, die Kazianka mit den Leitern Thomas Wiercinski (Ballonmuseum) und Anna Stella Jörg (Bibliothek) ausarbeiten will. Das Kulturreferat ist zudem eine wichtige Schnittstelle zwischen den übrigen Gersthofer Kulturmachern und den Vereinen. Die Stadt Gersthofen entschied sich nach Angaben von Bürgermeister Michael Wörle zur Neubestellung des Kulturreferatsleiters, weil der aktuelle Inhaber Helmut Gieber wegen einer ernsthaften Erkrankung ausfiel und sich bis heute in der Wiedereingliederungsphase befindet.
Gieber, der das Kulturressort 24 Jahre lang führte und die Stadthalle von der Eröffnung bis heute zu ihrem Renommee gebracht hat, hat inzwischen einen neuen Aufgabenbereich im Kulturamt übernommen und wird Kazianka einarbeiten. Beide kennen sich seit vielen Jahren. Sie sind beide Stellvertretende Vorsitzende der Bayerischen Landesgruppe der Inthega (Interessengemeinschaft der Städte mit Theatergastspielen).