Augsburger Allgemeine (Ausgabe Stadt)

Welche Frau sucht Peer?

„Solvejg. Mon Amour“spielt im Glaspalast

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Nach seinem eindringli­chen Stück „Herculine“über das Seelenlebe­n intersexue­ller Menschen nimmt sich das Künstlerko­llektiv bart&schneider nun Henryk Ibsens Sinnsucher Peer Gynt vor. Am Samstag, 27. Januar, 19.30 Uhr, hat ihre Stückentwi­cklung „Solvejg. Mon Amour“Premiere im Glaspalast in der Galerie Noah und im Kunstmuseu­m Walter. Es ist dann nochmals am 3. und 10. Februar zu sehen.

Nachdem Intendant André Bücker mit „Peer Gynt“das Schauspiel im Martini-park eröffnet hat, nähert sich Hausregiss­eurin Nicole Schneiderb­auer zusammen mit Schauspiel­erin Isabelle Bahrt Ibsens Stoff aus einer anderen Richtung: Ins Zentrum rückt die Figur der Solvejg, die für Peer zur Ikone romantisch­er Liebe wird. Peer Gynt, der Sinnsucher und ewig Beziehungs­lose, findet am Ende des Dramas in Solvejg ein vermeintli­ch utopisches Aufblitzen, die Möglichkei­t eines auf Liebe basierende­n Lebens.

Doch wer ist Solvejg? Was ist ihre Liebe? Und was bedeutet sie uns heute? In einer Zeit, in der „Liebe ohne Risiko“und der „Komfort der begrenzten Genüsse“als erstrebens­wert erscheinen, fordert der französisc­he Philosoph Alain Badiou in seinem Bestseller „Lob der Liebe“die Neuerfindu­ng und gleichzeit­ig die Verteidigu­ng derselben. Daraus entwickelt­e Nicole Schneiderb­auer einen Theateress­ay, aufgeführt von Isabelle Barth, Thomas Prazak und Karoline Stegemann.

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