Augsburger Allgemeine (Ausgabe Stadt)
Was „Abba“mit der Arbeitsagentur zu tun hat
Wandel Die Berater beim Arbeitsamt sind jetzt auch für alle da, die schon einen Job haben. Wie sie ihnen helfen wollen
Die Gesellschaft verändert sich und der Arbeitsmarkt ebenso - das spürt auch die Agentur für Arbeit Augsburg. Waren die Mitarbeiter bisher vorwiegend dafür da, Menschen in Arbeit zu vermitteln oder bei der Orientierung in Sachen Ausbildung zu helfen, werden ab sofort auch Kunden betreut, die bereits Arbeit haben. Dafür hat die Agentur ein eigenes Team mit dem Namen Abba eingerichtet, die Abkürzung für Arbeitnehmer beruflich beraten in Augsburg. „Durch die veränderte Arbeitswelt ist der Bedarf an Beratung gestiegen und darauf reagieren wir letztendlich mit diesem Team“, beschreibt Agentur-chefin Elsa Koller-knedlik.
Wichtig ist das dann, wenn Arbeitnehmer einen Job haben, dort aber weiterkommen wollen. „Nicht immer muss man dann eine neue Stelle suchen. Oft kann es helfen, sich weiterzuqualifizieren oder sich innerhalb des Unternehmens einem neuen Aufgabenspektrum zu widmen. Unser Team ist dafür da, hier die passenden Möglichkeiten aufzuzeigen“, so Kollerknedlik weiter. Der Bedarf diesbezüglich sei da und steige spürbar an.
Was den Arbeitnehmern helfen soll, soll auch ein Angebot für die Arbeitgeber sein. Viele Firmen klagen über den starken Fachkräftemangel und suchen händeringend nach Personal. Doch manchmal, so Kollerknedlik, hat man die passende Besetzung bereits in den eigenen Reihen. Vorausgesetzt, man fördert die Mitarbeiter. Auch hier soll Abba helfen. Firmen soll aufgezeigt werden, welche Unterstützungsmöglichkeiten für sie seitens der Agentur bestehen und wie eine Qualifizierungsmaßnahme in den beruflichen Alltag integriert werden kann. „Es wäre doch schade, wenn man das eigene Potenzial nicht ausschöpfen würde“, meint die Expertin. Und oft sei mehr möglich, als Arbeitnehmer und Arbeitgeber denken.
Dass die Beratertätigkeit der Agentur sich in den letzten Jahren stark verändert hat, spüren Kunden und Mitarbeiter der Agentur aber nicht nur am neuen Abba-team. „In Zeiten hoher Arbeitslosigkeit ging es darum, für die Menschen schnell wieder eine Arbeit zu finden. Jetzt können wir stärker auf die Kunden eingehen und uns mehr Zeit für sie nehmen“, berichtet die Agentur-chefin. Heute müsse deutlich individueller beraten werden. Es gehe darum, die eigenen Vorstellungen, Qualifizierungen, aber auch das persönliche Umfeld und die Flexibilität zu beachten. Die Ansprüche an die Mitarbeiter steigen daher. Sie spezialisieren sich mittlerweile auf bestimmte Berufsgebiete und bilden sich immer wieder fort, besuchen auch Betriebe, um einen Einblick in die Praxis zu gewinnen. „Die schnelle Veränderung auf dem Arbeitsmarkt, die neuen Anforderungen und die sich immer schneller verändernden Berufsbilder sind nicht nur eine Herausforderung für die Arbeitnehmer, sondern auch für uns als beratende Instanz. Eine Herausforderung, die wir gerne annehmen und für die wir gut aufgestellt sind“, so Koller-knedlik.