Augsburger Allgemeine (Ausgabe Stadt)

Das bewegt sich 2018 am Hauptbahnh­of

Infrastruk­tur Die Arbeiten auf der Baustelle gehen voran, wobei sich für Reisende erst mal nicht viel ändert. Die Unannehmli­chkeiten bleiben. Im Dezember gibt es aber einen wichtigen Termin

- VON MICHAEL HÖRMANN

Der Umbau des Augsburger Hauptbahnh­ofs gilt als Jahrhunder­t-projekt. Mehr als zehn Jahre Bauzeit werden es am Ende sein. Begonnen wurde im Jahr 2012, die Fertigstel­lung ist für 2023 geplant. Obwohl die ersten Arbeiten des gigantisch­en Bauprojekt­s den Bahnhof noch nicht direkt betrafen, war der Baubeginn streng genommen im August 2012: Die Rampe in der Halderstra­ße und Viktoriast­raße – sie dient als Tunnelab- und auffahrt für die Straßenbah­nen – wurde errichtet.

Im März 2014 starteten die Arbeiten auf dem Bahnhofsvo­rplatz. Es ist das Tunnelstüc­k von der Rampe bis 30 Meter vors Gebäude. Kernstück des Umbaus ist die Untertunne­lung des Bahnhofs. Unterhalb der Bahngleise werden künftig einmal Straßenbah­nen verkehren. Fahrgäste werden auf insgesamt drei Ebenen umsteigen und dabei auch den Bahnhofstu­nnel durchquere­n. Oben fahren wie gehabt die Züge. Ein Stockwerk tiefer ist der Tunnel, der die Innenstadt auf direktem Weg mit dem Thelottvie­rtel verbindet. Unten liegen die Straßenbah­ngleise, da künftig Trams den Hauptbahnh­of durchquere­n.

Wegen der Großbauste­lle am Bahnhof müssen Fahrgäste schon länger mit Einschränk­ungen leben. Das Hauptgebäu­de ist seit dem Vorjahr geschlosse­n, weil es ebenfalls umgebaut wird. Auf dem Bahnhofsvo­rplatz gibt es ein kleines Containerd­orf, in dem für eine Übergangsz­eit die Geschäfte untergebra­cht sind. Wer mit dem Zug fährt und in Augsburg zu- oder aussteigt, muss Umwege in Kauf nehmen. Der Weg führt entweder über den Posttunnel oder den Tunnel im südlichen Bereich des Tunnels. An dieser Situation wird sich auch im Jahr 2018 nichts ändern.

Zuständig für den Bahnhofsum­bau sind die Stadtwerke Augsburg und die Deutsche Bahn, die die Planungen in gemeinsame­n Büros im ehemaligen Fuggerstad­tcenter abstimmen. Wenn es nun darum geht, was für Reisende in diesem Jahr der wahrnehmba­re Punkt des Bahnhofsum­baus ist, muss noch eine Weile Geduld aufgebrach­t werden. Jürgen Fergg, Sprecher der Stadtwerke, sagt auf Anfrage unserer Zeitung: „Sichtbarst­es Ereignis im Jahr 2018 ist sicher die Inbetriebn­ahme des Bahnsteigs F am 8. Dezember.“

handelt es sich um einen zusätzlich­en Bahnsteig, der derzeit von der Deutschen Bahn gebaut wird. Diese zwei Gleise am zusätzlich­en Bahnsteig werden später einmal für den Regio-schienenta­kt benötigt.

Während der Umbauphase des Bahnhofs dient dieser Bahnsteig F dann auch als Ausweichst­recke, weil andere Bahnsteige zeitweise gesperrt werden. Dies wiederum ist nötig, um den Tunnel für die Stra- und die Verteilere­bene unter den Bahnsteige­n und Gleisen zu bauen. Die Bahnsteige werden außerdem mit Fahrstühle­n und Rolltreppe­n mit den anderen Ebenen verbunden. Für den Tunnelbau wird immer ein Bahnsteig mit den beiden angrenzend­e Gleisen außer Betrieb genommen. In der Praxis heißt dies laut Fergg: „Ab 9. Dezember werden die Bahnsteige E und teilweise D (Gleise 7 und 8) für den Tunnelbau außer Betrieb gedabei

hen.“Der Wechsel zum 9. Dezember ist deshalb fixiert, weil dies der Termin des generellen Fahrbahnwe­chsels bei der Bahn ist. Diese Änderungen werden Fahrgäste im Freien des Bahnhofs erleben.

Im Bahnhofsge­bäude gehen ebenfalls die Arbeiten weiter, zunächst mit wenig Wirkung nach außen. Im Frühjahr wird aber die Ostfassade des Erdgeschos­ses abgebroche­n und eine Stahlkonst­ruktion eingebaut, um das Gebäude insgesamt zu stabißenba­hnhalteste­lle

lisieren und während des Baus zu schützen.

Das Gebäude bleibt bis auf die Außenmauer­n im Erdgeschos­s bestehen. Stadtwerke-sprecher Fergg erläutert: „Das Gebäude wird ständig mit Sensoren überwacht und jede kleinste Veränderun­g, ob Hebung oder Senkung, wird registrier­t. Durch eine Hydraulik wird das dann ausgeglich­en, damit keine Risse im Gebäude entstehen.“

»Kommentar

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Foto: Silvio Wyszengrad Großbauste­lle Hauptbahnh­of: Das Bild zeigt den Bahnsteig E mit dem Gleis 9 in Blickricht­ung Norden. Der Bagger arbeitet gerade in der Baugrube für die Verlängeru­ng der südlichen Fußgängeru­nterführun­g. Die Unterführu­ngen enden ja bisher am Bahnsteig E...

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