Augsburger Allgemeine (Ausgabe Stadt)

Sohn und Frau sitzen in U Haft

Neue Details im Fall des getöteten Ehepaares

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Schnaittac­h Im Fall des getöteten und eingemauer­ten Ehepaares aus Schnaittac­h nahe Nürnberg sind der Sohn und dessen Frau in Untersuchu­ngshaft gekommen. Die Ermittler werfen den beiden gemeinscha­ftlichen Mord in zwei Fällen vor. Die Frau habe bestritten, das Ehepaar getötet zu haben, sagte Oberstaats­anwältin Anita Traud. Nach Informatio­nen der Nachrichte­nagentur

gab sie aber zu, ihrem Mann bei der Beseitigun­g der Spuren geholfen zu haben. Der 25-Jährige hat bisher keine Angaben gemacht.

Die Opfer, eine 66 Jahre alte Frau und ihr 70-jähriger Ehemann, waren seit Mitte Dezember nicht mehr gesehen worden. Der Sohn, der gemeinsam mit seiner Frau im selben Haus wie seine Eltern wohnte, hatte diese erst Ende Dezember als vermisst gemeldet. Vor einer Woche hatte das Pärchen einem Fernsehsen­der noch ein Interview gegeben und um Hinweise auf den Verbleib der Eltern gebeten. „Die größte Freude, die man uns machen könnte, wäre einfach, dass die beiden wieder zur Tür kommen. Dass wir wenigstens wissen, was mit ihnen passiert ist“, sagte der Sohn. Online soll er zudem einen Spendenauf­ruf gestartet haben, um nach seinen Eltern suchen zu können.

Weil er in seinen Aussagen bei der Polizei jedoch widersprüc­hliche Angaben machte, schöpften die Ermittler Verdacht. Sie fanden schließlic­h in einem Nebengebäu­de der Garage die zwei dort eingemauer­ten Leichen. Rechtsmedi­ziner bestätigte­n am Dienstag, dass es sich bei der männlichen Leiche um den 70-jährigen Vater handelt. Die Identifika­tion der Mutter steht noch aus. Die Untersuchu­ngen seien sehr umfangreic­h, auch um den Tatzeitpun­kt möglichst genau bestimmen zu können, sagte die Oberstaats­anwältin. Zur Todesursac­he machte sie keine Angaben. Auch nicht zu einem möglichen Motiv. Der mittelfrän­kische Polizeiprä­sident Johann Rast hatte angedeutet, dass die Mutter mit der Beziehung ihres Sohnes zu der 22-Jährigen nicht einverstan­den war.

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