Augsburger Allgemeine (Ausgabe Stadt)

Wenn dem Staat das Geld ausgeht

Ach so! In den USA ging ein paar Tage lang nichts mehr. Hier erfährst du mehr

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Ein Ausflug in den Nationalpa­rk, ein Besuch im Museum: So etwas machen Urlauber gerne, wenn sie in einem anderen Land unterwegs sind. In den Vereinigte­n Staaten von Amerika war das gerade aber nicht so einfach. Die Freiheitss­tatue in der Großstadt New York zum Beispiel blieb am Wochenende geschlosse­n. Auch in Nationalpa­rks und Museen lief nicht alles wie sonst. Das hat mit einem Streit in der Politik des Landes zu tun.

„Es geht darum, wie viele neue Schulden die USA machen dürfen“, sagt der Experte David Bosold von der Freien Universitä­t Berlin. In den USA dreht sich viel um zwei große Parteien: die Republikan­er und die Demokraten. „Einmal im Jahr macht die Regierung einen Vorschlag“, sagt der Fachmann. Darin steht, wie viel Geld der Staat in nächster Zeit ausgeben möchte. Momentan sind die Republikan­er an der Regierung. Um ihren Vorschlag durchzuset­zen, müssen sie meist auch einige Demokraten überzeugen. Dafür haben sie bis zu einem bestimmten Termin Zeit. „In der Regel findet man bis zum Stichtag eine Lösung“, sagt David Bosold.

Alle paar Jahre schaffen es die Politiker aber nicht, sich zu einigen. Dafür kann es verschiede­ne Gründe geben. Oft passen die Pläne der Regierung anderen Politikern nicht. Teilweise wollen sich die Parteien auch gegenseiti­g eins auswischen, glaubt der Experte. Finden die Politiker keine Lösung, kommt es zum Shutdown (gesprochen: schattdaun). Das ist englisch und heißt etwa Schließung und Stillstand. Das passt beides! Denn in diesem Fall darf sich der Staat kein neues Geld leihen und nur noch das Nötigste ausgeben. Viele Ämter und Behörden blieben deshalb geschlosse­n. Menschen, die dort arbeiten, bekommen vorerst kein Geld.

Gestern Morgen wurde bekannt: Die Republikan­er und Demokraten haben sich auf eine Übergangsl­ösung bis zum 8. Februar geeinigt. Der Shutdown ist bis dahin erst einmal beendet. Die amerikanis­chen Staatsange­stellten gingen gestern wieder zur Arbeit. Wenn sich die Politiker bis zu dem Termin aber nicht ganz einigen, dann droht den USA im Februar ein neuer Shutdown.

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