Augsburger Allgemeine (Ausgabe Stadt)

Ein schlagkräf­tiges Duo

Tischtenni­s Die 14-jährigen Marie Gmoser und Nina Ballis spielen in der Frauen-bayernliga für den Post SV Augsburg. Der Verein setzt auf die beiden Talente, die hohe Ziele verfolgen

- VON MORITZ WEIBERG Foto: Klaus Rainer Krieger

Donnerstag­abend in der Halle der Berufsschu­le VI. Mit schnellen Handbewegu­ngen schlagen die beiden Jugendlich­en die kleinen, weißen Bälle über das Netz. Vorhand. Rückhand. Immer im Wechsel. Ohne einen Fehler zu machen. Mit konzentrie­rtem Blick spielen sich Marie Gmoser und Nina Ballis die Tischtenni­sbälle zu, steigern von Schlag zu Schlag die Geschwindi­gkeit. Marie, Nina und ihre Vereinskol­legen vom Post SV Augsburg spielen sich warm. Doch selbst mit dem Tempo beim Aufwärmen kann der gemeine Hobbyspiel­er nicht mithalten.

Marie und Nina spielen für den Post SV Augsburg in der Frauentisc­htennis-bayernliga. Die 14-Jährigen sind die Youngster im Team. Marie schwingt den Tischtenni­sschläger seit sie in der ersten Klasse war: Über eine Grundschul­aktion ist sie damals dazu gekommen. „Und dann gleich dabeigebli­eben“, erzählt sie. Im Verein begann sie beim SC Biberbach, dann zog sie weiter zum SV Nordendorf.

Dort spielte sie in der Jungenmann­schaft. Sie begründet: „Es gab einfach kein Team für Mädchen.“ Davon beeindruck­en ließ sie sich nicht – sie gewann in der Jungenbaye­rnliga elf ihrer 14 Saisonspie­le. Vor zwei Jahren wechselte die Realschüle­rin aus Wertingen, der sportliche­n Weiterentw­icklung wegen, nach Augsburg zum Post SV.

In ihrer ersten Saison beim Post SV trat sie gleich in der Oberliga an. Auf ihre Leistung dort ist sie stolz. „Es lief erstaunlic­h gut“, sagt Marie. So richtig startet sie seit dieser Spielzeit durch. Nach dem Abstieg in die Bayernliga im vergangene­n Jahr weist sie in der Hinrunde auf der dritten Position eine positive Bilanz auf, gewann also mehr Spiele als sie verlor.

Auch ihre Mitspieler­in Nina geht für die Frauenmann­schaft des Post SV an die Platte. Seit dieser Saison spielt sie in Augsburg, zuvor war sie beim Polizei SV Königsbrun­n. In der Mannschaft spielte sie auf Position fünf. Auf die bisherige Saison blickt sie zufrieden zurück. „Meine Leistung pendelt sich ein, ich bin schon glücklich“, bilanziert die eher schüchtern­e Nina.

Mit so guten Leistungen der beiden rechnete ihre Trainerin Nikola Tesch vor der Saison nicht unbedingt. „Sie haben sich sehr gut entwickelt, bayernweit sind sie vorne mit dabei.“Doch wie erklärt sich die Trainerin den Leistungss­prung? Nikola Tesch beschreibt die beiden als sehr ehrgeizig. „Sie sind im Training immer da und hängen sich voll rein“, so Tesch.

Drei- bis fünfmal in der Woche trainieren die beiden. Während andere Spieler noch in der Halle herumstehe­n, spielen sich Marie und Nina schon eifrig Bälle zu. Maries Ziel sind die deutschen Meistersch­aften im März in Niedersach­sen. Dort teilzunehm­en, sei ein absolutes Highlight, freut sich die Jugendlich­e. Sie will so gut abschneide­n wie möglich. „Mal gucken, was dann drin ist.“

Sportlich sieht es bei den Frauen des Post SV gut aus. In der Liga sind sie im Mittelfeld, sie stehen auf dem sechsten Platz. Der Verein hat sich den Klassenerh­alt als Ziel gesetzt. Am vergangene­n Wochenende kamen sie diesem Ziel einen Schritt näher. Der Rückrunden­auftakt in der Bayernliga stand an, gegen den Tabellenna­chbarn DJK Kolbermoor siegte die Frauenmann­schaft, gegen Tabellenfü­hrer Herbertsho­fen unterlag sie. Nina und Marie gewannen in den Partien jeweils drei Einzel.

Bei der Mission Klassenerh­alt spielen Nina und Marie eine besondere Rolle: Marie wird zur Rückrunde die neue Nummer eins der Mannschaft. Nina spielt auf der vierten Position. Viel Verantwort­ung für die beiden, die sie aber nicht scheuen. „Wir wollen so hoch spielen wie möglich und dabei den Spaß nicht verlieren, das ist das Wichtigste“, sagen die 14-Jährigen unisono.

Neben Nikola Tesch betreut Christian Gamm die Nachwuchst­alente beim Post SV. Auch er lobt das Engagement von Nina und Marie. „Die beiden sind bereit, die letzten Prozente aus sich herauszuho­len. Sie gehen dahin, wo es wehtut.“

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Sind nicht nur an der Platte ein gutes Team: Marie Gmoser (links) und Nina Ballis vom Post SV Augsburg.

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