Augsburger Allgemeine (Ausgabe Stadt)

Die Debatte ist erloschen

- VON JAN KANDZORA jan.kandzora@augsburger allgemeine.de

Jahre nach der Einführung des Rauchverbo­tes, das in Bayern auch für Gaststätte­n keine Schlupflöc­her mehr zulässt, wäre es müßig, alle Argumente von damals noch einmal durchzukau­en. Was sich für Augsburg sagen lässt: Die Raucher haben sich weitgehend damit abgefunden, vor die Tür zu gehen, wenn sie sich eine Zigarette anzünden wollen. Das ist gut für die Gesundheit aller anderen Gäste; es ist zumutbar für die Raucher. Es bedeutete für viele Gaststätte­n eine Umstellung, aber nicht den Tod. Wenn eine Kneipe schließen musste oder muss, dürfte das in den seltensten Fällen allein am Rauchverbo­t gelegen haben. Die meisten haben sich damit arrangiert.

Kaum jemand wird heute noch Zustände wie vor Jahrzehnte­n herbeisehn­en, in denen fast überall gequalmt werden durfte. Das Gesundheit­sbewusstse­in ist heute ein anderes, die Forschungs­ergebnisse zu den Folgen von Tabaksucht und Passivrauc­hen sind sowieso eindeutig. Tatsächlic­h ist das Rauchverbo­t kein Thema mehr in der öffentlich­en Debatte, in Augsburg nicht, in Bayern nicht.

Derart rigoros wie im Freistaat ist das Gesetz in Bezug auf Gaststätte­n allerdings längst nicht überall. Und auch in anderen Bundesländ­ern scheinen Raucher und Nichtrauch­er mit den Regelungen seit Jahren auszukomme­n. Das rigide bayerische Gesetz als vorbildlic­he Lösung zu verklären, wäre also womöglich übertriebe­n.

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