Augsburger Allgemeine (Ausgabe Stadt)
Die Debatte ist erloschen
Jahre nach der Einführung des Rauchverbotes, das in Bayern auch für Gaststätten keine Schlupflöcher mehr zulässt, wäre es müßig, alle Argumente von damals noch einmal durchzukauen. Was sich für Augsburg sagen lässt: Die Raucher haben sich weitgehend damit abgefunden, vor die Tür zu gehen, wenn sie sich eine Zigarette anzünden wollen. Das ist gut für die Gesundheit aller anderen Gäste; es ist zumutbar für die Raucher. Es bedeutete für viele Gaststätten eine Umstellung, aber nicht den Tod. Wenn eine Kneipe schließen musste oder muss, dürfte das in den seltensten Fällen allein am Rauchverbot gelegen haben. Die meisten haben sich damit arrangiert.
Kaum jemand wird heute noch Zustände wie vor Jahrzehnten herbeisehnen, in denen fast überall gequalmt werden durfte. Das Gesundheitsbewusstsein ist heute ein anderes, die Forschungsergebnisse zu den Folgen von Tabaksucht und Passivrauchen sind sowieso eindeutig. Tatsächlich ist das Rauchverbot kein Thema mehr in der öffentlichen Debatte, in Augsburg nicht, in Bayern nicht.
Derart rigoros wie im Freistaat ist das Gesetz in Bezug auf Gaststätten allerdings längst nicht überall. Und auch in anderen Bundesländern scheinen Raucher und Nichtraucher mit den Regelungen seit Jahren auszukommen. Das rigide bayerische Gesetz als vorbildliche Lösung zu verklären, wäre also womöglich übertrieben.