Augsburger Allgemeine (Ausgabe Stadt)
Kein Auto läuft vom Band
Streiks legen Audi und BMW lahm
München/dingolfing Die IG Metall hat mit ihren Warnstreiks am Freitag die bayerische Autoindustrie lahmgelegt. Nach Angaben der Gewerkschaft beteiligten sich rund 80000 Mitarbeiter bei BMW, Audi und anderen Firmen der Branche an den ganztägigen Streiks. Demnach rollte kein einziges Auto von den Bändern. Ig-metall-landsbezirksleiter Jürgen Wechsler sprach von einem „Riesenerfolg“, die Erwartungen der Gewerkschaft seien übertroffen worden. Die Welle der ganztägigen Warnstreiks soll an diesem Samstag enden. Begonnen hatten sie am Mittwoch. Im gesamten Zeitraum haben allein in Bayern mehr als 120 000 Menschen gestreikt.
Die IG Metall fordert sechs Prozent mehr Lohn, die Arbeitgeber haben annähernd drei Prozent geboten. Knackpunkt ist aber die Forderung der IG Metall, dass jeder Beschäftigte seine Arbeitszeit von 35 auf bis zu 28 Stunden verkürzen können soll. Die Arbeitgeber halten sowohl diese Forderung als auch die 24-stündigen Arbeitsniederlegungen für rechtswidrig. Der Metallarbeitgeberverband vbm warf der IG Metall vor, eine Umsetzung ihrer Forderungen würde 20 Prozent der Betriebe in der bayerischen Metallund Elektro-industrie in wirtschaftliche Schwierigkeiten bringen.
Bestreikt wurden am Freitag alle großen Standorte von BMW und Audi, allein bei diesen beiden Unternehmen legten laut IG Metall gut 66000 Mitarbeiter die Arbeit nieder.