Augsburger Allgemeine (Ausgabe Stadt)
Panther strecken sich vergeblich
Eishockey Nach der 1:5-Niederlage gegen Ingolstadt braucht es ein Wunder, damit die Augsburger die Play-offs noch erreichen. Rekis muss verletzt raus
Die Augsburger Panther müssen auf ein mittleres Eishockey-wunder hoffen, wollen sie die Play-offs noch erreichen. Rechnerisch mag das zwar möglich sein, die 1:5 (0:4, 0:0, 1:1)-Niederlage gegen den ERC Ingolstadt am Freitagabend hat den Glauben daran aber auf einen Wert nahe null schrumpfen lassen. Fünf Punkte beträgt der Rückstand auf Platz zehn, der zur Teilnahme an der ersten Play-off-runde berechtigt. Drei Spiele stehen in der Hauptrunde der Deutschen Eishockey Liga (DEL) noch aus. Für Ingolstadt wird es danach noch eine Fortsetzung geben, als Sechster sind sie fast nicht mehr von einem der ersten zehn Plätze zu verdrängen.
Jetzt macht die DEL aber erst einmal Pause bis zum 28. Februar. Während der Olympischen Winterspiele in Pyeongchang ruht der Puck. Davor, so hatten sie sich das in Augsburg vorgestellt, sollte ein Sieg im schwäbisch-oberbayerischen Derby her. Mit einem positiven Gefühl und Kontakt zu den Play-offs in die Pause. Das war der Plan. Genau das Gegenteil trat ein.
Ingolstadt spielte zu clever, zu abgezockt, zu effektiv. Und vor allem: von Beginn an mit dem Engagement, das man angesichts der Ausgangslage von den Gastgebern erwartet hatte. Das 1:0 fiel nach 32 Sekunden durch Michael Collins. Die Panther zuckten merklich zusammen. Ansonsten: keine Reaktion. Ingolstadt, das ebenfalls einen Panther im Logo trägt, blieb bissig.
Brett Olson erhöhte erst in Überzahl zum 2:0 (5.). Als er dann mit seinem zweiten Powerplay-treffer auf 3:0 erhöhte (17.), waren nur noch die 500 mitgereisten ERCIFANS im mit 6139 Zuschauern ausverkauften Curt-frentzel-stadion zu hören. Das 4:0 von Darin Olver (19.) ließ auch den letzten Optimisten verstummen. Dazu passte, dass Augsburgs Verteidiger Arvids Rekis schon früh im Drittel nach einem schmerzhaften Zusammenstoß mit dem Torgestänge in die Kabine ging und nicht mehr zurückkehrte.
Die Partie war früh entschieden. Ingolstadt verwaltete seinen Vorsprung souverän. Die Gastgeber fanden keinen Weg, die Defensive der Gäste zu knacken. Selbst das bisher so überzeugende Überzahlspiel blieb weitgehend ungefährlich. Ein Aufbäumen gegen die drohende Niederlage? Weitgehend Fehlanzeige. Stattdessen: hängende Köpfe.
Im letzten Drittel änderte sich an dieser Situation nichts mehr. Die Fans feierten zwischenzeitlich sogar Thomas J. Trevelyan mit Sprechchören. Der saß gestern als überzähliger Ausländer wieder nur auf der Tribüne. Seine Kernkompetenz: unbedingter Einsatzwille. Auf seinem Sitzplatz sehnte aber vermutlich auch Trevelyan das Ende des Spiels herbei, daran konnte auch der Anschlusstreffer zum 1:4 (56.) von Brady Lamb in Überzahl nichts mehr ändern. John Laliberte stellte den alten Abstand wieder her (60.) und es blieb dabei: Augsburg hat auch das vierte Aufeinandertreffen mit Ingolstadt in dieser Saison verloren. Augsburg Roy – Lamb, Valentine; Cunda ri, Tölzer; Guentzel, Rekis; Sezemsky, Din ger – Parkes, Leblanc, White; Schmölz, Trupp, Holzmann; Kretschmann, Samuels, Hafenrichter; Detsch, Polaczek Ingolstadt Pielmeier – Sullivan, Pelech; Koistinen, Schopper; Friesen, Wagner; Berglund – Laliberte, Olson, Collins; Mouil lierat, Olver, Stapleton; Ramoser, Taticek, Mauldin; Elsner, Braun, Greilinger