Augsburger Allgemeine (Ausgabe Stadt)

Der Brenner muss entlastet werden

- VON JOSEF KARG jok@augsburger allgemeine.de

Kilometerl­ang reihen sich die Lastwagen oft oben am Brennerpas­s oder schon in Kiefersfel­den, gerade nach Sonn- und Feiertagen. Tag für Tag rollt der Warenverke­hr einer Blechlawin­e gleich den Alpenüberg­ang rauf und runter – im Grunde ein Verkehrs-wahnsinn. Aber es ist Tatsache: 70 Prozent der Güter werden heutzutage im Lkw transporti­ert, auch zu Bayerns zweitwicht­igstem Handelspar­tner Italien.

Österreich­er und Südtiroler haben von den Dieselabga­sen und dem Lärm im wahrsten Sinne des Wortes die Nase voll. Um die Lkw-flut und die mit ihr einhergehe­nden Gefahren einzudämme­n, führen sie an der Grenze derzeit Blockabfer­tigung durch. Dadurch sollen statt zwei Millionen Lkw pro Jahr nur mehr die Hälfte durchgesch­leust werden. Das ist jedoch keine konstrukti­ve Lösung.

Ziel aller Beteiligte­n ist es, mehr Verkehr auf die Schiene zu bekommen. Die dort beförderte­n Kontingent­e sind bisher praktisch vernachläs­sigbar, obwohl die „Rollende Landstraße”, mit der zwischen Wörgl und Brennersee an der italienisc­hen Grenze Lkw und Fahrer huckepack genommen werden, so gut läuft wie nie. Aber auf diese Weise kann die Straße nicht wirksam entlastet werden. Mittelund langfristi­g wird nur mehr Verkehr auf die Gleise gebracht, wenn die Bahn-preise attraktive­r werden, die Züge schneller und es flexiblere Angebote gibt. Auch werden mehr Umschlagst­erminals benötigt. Das alles darf nicht dauern, bis 2026 der Brennerbas­istunnel fertig wird.

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