Augsburger Allgemeine (Ausgabe Stadt)
Gibt es doch eine Erweiterung fürs Römische Museum?
Bildung Für den großen Wurf müsste eine Schule weichen. Bislang war das ein Tabuthema – das scheint sich zu ändern
einem Jahr kann die Turnhalle des städtischen Berufsbildungszentrums für soziale Berufe am Predigerberg nicht mehr genutzt werden. Der 1960 errichtete Bau war schon lange in keinem guten Zustand mehr. Als Anfang 2017 Glasbausteine aus der Fassade brachen, wurde er samt Pausenhof aus Sicherheitsgründen gesperrt. Dass das kein Dauerzustand sein kann, wurde gestern im Bildungsausschuss diskutiert. „Schließlich brauchen die Schüler eine Turnhalle. Sport steht auf dem Stundenplan“, sagte Bildungsreferent Hermann Köhler (CSU). Derzeit kann der Unterricht nur beschränkt stattfinden, weil es kaum Ausweichmöglichkeiten gibt.
Die Verwaltung wollte in der Sitzung ein Konzept zur Instandsetzung beschließen lassen. Darin ging es auch um die Kosten einer Sanierung der Halle, damit sie zumindest übergangsweise genutzt werden kann. Doch dieser Vorschlag wurde kurzerhand durch einen Antrag der CSU um eine mögliche Variante erweitert. Ingrid Fink (CSU) stellte ihn vor: Die Verwaltung soll nach einem möglichen anderen Standort für die Berufsschule 3 am Predigerberg und die dazugehörige Fachakademie für Ernährungs- und Versorseit gungsmanagement suchen und eine mögliche Verlagerung prüfen. „Es handelt sich schließlich um ein sehr exponiertes Grundstück in einer besonderen Lage“, betonte Fink.
Das Areal, auf dem die Turnhalle steht, wurde in der Vergangenheit wiederholt als möglicher Standort für ein Römisches Museum gehandelt. Das Museum, das bis vor drei Jahren in der benachbarten Dominikanerkirche untergebracht war, musste aus statischen Gründen schließen. Seiher wird die Kirche saniert, das Römische Museum ist übergangsweise in der Toskanischen Säulenhalle untergebracht. Seit Jahren gibt es Überlegungen, das Museum in der sanierten Dominikanerkirche und der Fläche der Berufsschule samt Turnhalle unterzubringen. Beate Schabert-zeidler (Pro Augsburg) beharrte darauf, dass der Vorschlag als Prüfung und nicht als Auftrag formuliert werde. „Die Kosten mit geschätzt 1,8 Millionen Euro für den Neubau einer Turnhalle und 3,5 Millionen Euro für eine Gesamtsanierung liegen auf dem Tisch. Ich sehe keinen Hinderungsgrund, bei diesen Summen mitzuprüfen, ob eine Verlagerung möglich ist“, sagte Bildungsreferent Köhler.