Augsburger Allgemeine (Ausgabe Stadt)
Starbucks ist toll, aber...
Die Vorfreude auf die Kaffee-kette scheint groß zu sein. Warum der kleine Cappuccino-verkäufer um die Ecke trotzdem toller ist
Innenstadt finden wird, macht die Stadt nicht weniger attraktiv.
Für Fans von kleinen inhabergeführten Läden, so wie ich einer bin, gibt es glücklicherweise genügend andere Adressen. Für meinen Kaffee laufe ich fast täglich von der Redaktion aus nur über die Kurze Maximilianstraße. Dort treffe ich seit Jahren auf dieselben Gesichter: Reza Madonpour und seine Mitarbeiter Babsi und Peter im kleinen Café Sorrento, das direkt eingangs der Welserpassage liegt. Die vielen Stammgäste werden mit Namen begrüßt, es gibt meistens Zeit für ein kurzes Schwätzchen: Wie das Wochenende so war, wohin es im Urlaub geht und warum das Wetter so ist, wie es nun einmal gerade ist. „Dich habe ich auch schon länger nicht mehr gesehen“, wird sofort nachgehakt, wenn man mal ein paar Tage nicht da war. „Du siehst aber müde aus“, wird einem um die Ohren gehauen, wenn man tatsächlich ein anstrengenderes Wochenende hinter sich gebracht hat. Und es gibt immer wieder denselben Witz. „Brauchst Du Zucker?“, fragt Reza, was ich stets mit „Nein“beantworte und er daraufhin sagt: „Bist selber süß.“Das sind kleine Freundlichkeiten und Aufmerksamkeiten, die die Mitarbeiter von großen Ketten gegenüber ihren Kunden gar nicht erst aufbringen können. Reza Madonpour sieht deshalb auch der Eröffnung der Starbucksfiliale gelassen entgegen. Als er vor 25 Jahren sein Café eröffnete, hätten nur er, das Sommacal, der Goldene Erker und das Cortina in der Innenstadt selbst gemachtes Eis aus der Truhe verkauft. „Heute gibt es das hier an jeder Ecke. Deshalb läuft das Geschäft aber nicht schlechter“, sagt er. Er erinnert an die langen Menschenschlangen, die