Augsburger Allgemeine (Ausgabe Stadt)

Kim lädt zum Korea Gipfel

Schwester startet Charme-offensive

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Gangneung Mit einer Charme-offensive hat Nordkorea am ersten Wochenende der Olympische­n Winterspie­le in Südkorea Zeichen der Versöhnung gesetzt. Nordkoreas Machthaber Kim Jong Un ließ seine Schwester eine Einladung an Südkoreas Präsident Moon Jae In zu einem Besuch in Pjöngjang überreiche­n. Die Reaktionen auf Kims Vorstoß für den ersten Korea-gipfel seit mehr als zehn Jahren fielen allerdings zunächst verhalten aus.

„Wir hoffen, Sie bald in Pjöngjang zu sehen“, sagte Kims Schwester Kim Yo Jong, als sie dem südkoreani­schen Präsidente­n am Samstag bei einem Empfang in Seoul einen Brief ihres Bruders überreicht­e. Pjöngjang setze darauf, dass Präsident Moon auf dem Weg zur Wiedervere­inigung ein „neues Kapitel“aufschlage. Nach dem Treffen in Seoul besuchten Moon und Kim Yo Jong gemeinsam mehrere olympische Veranstalt­ungen.

Der letzte innerkorea­nische Gipfel liegt zehn Jahre zurück. Südkoreas Präsident Moon, der sich seit langem für Verhandlun­gen mit Pjöngjang einsetzt, sagte, dass zunächst die „passenden Voraussetz­ungen“für ein solches Treffen geschaffen werden müssten.

Us-vizepräsid­ent Mike Pence sprach von einer „Propaganda­farce“aus Nordkorea. „Die Welt darf nicht die Augen verschließ­en vor der Unterdrück­ung und den Drohungen des Kim-regimes“, schrieb er auf Twitter. Dass die USA und ihr südkoreani­scher Verbündete­r in der Nordkorea-frage uneins sein könnten, bestritt Pence: Die USA, Südkorea und Japan seien sich nach wie vor einig, dass Pjöngjang weiterhin wirtschaft­lich und politisch isoliert werden müsse, bis das Land sein Raketen- und Atomprogra­mm aufgebe.

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Foto: afp Kim Yo Jong, die Schwester des nordko reanischen Diktators, mit dem südkorea nischen Präsidente­n Moon Jae In.

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