Augsburger Allgemeine (Ausgabe Stadt)

20 Jahre satter Sound mit den Soulmates

Band Die elfköpfige Formation hat mit Daniel Kübelböck gesungen und Mitglieder an den Erfolg verloren

- VON GÖNÜL FREY

Kissing/friedberg/augsburg Konzerte, Hochzeiten und Liebesdram­en – viel haben die „Soulmates“erlebt. Seit 20 Jahren bringt die elfköpfige Band satten Sound auf die Bühne. Gefeiert wird der runde Geburtstag jetzt mit einem Jubiläumsk­onzert im Augsburger Pantheon.

Der Friedberge­r Bastian Walcher spielt das Keyboard und hat die musikalisc­he Leitung. Er erinnert sich, wie er spontan mit Bassist Bernhard Funk die Gruppe ins Leben rief. 1998 saßen sie beim Herbstplär­rer, als bei den beiden Studenten die Idee aufkam: „Komm, lass uns eine Band gründen!“Im Freundeskr­eis rekrutiert­en sie weitere Musiker und legten gleich mal im Spectrum den ersten Konzertter­min fest – der war im Dezember. Zu neunt traten die Soulmates bei ihrer Premiere auf. Später holten sie noch zwei Background-sängerinne­n dazu.

„Der erste Auftritt war für heutige Verhältnis­se chaotisch, aber wir waren happy, dass es geklappt hat“, erzählt Bastian Walcher. Aus der Anfangszei­t sind bis heute immerhin sechs Musiker in der Band geblieben. Vier Jahre nach Gründung kam Matthias Wolff, der heute in Kissing lebt, als Leadsänger dazu. Er war früher schon eingesprun­gen. Als sein Vorgänger Andreas Segmüller aufhörte, übernahm er den Posten bei den Soulmates dauerhaft.

Die Formation ist eine reine Cover-band und spielt Klassiker aus dem Bereich Funk und Soul, adap- tiert aber auch aktuelle Stücke beispielsw­eise von Justin Timberlake oder Bruno Mars. Daneben haben die meisten Mitglieder noch eigene Projekte. Der Kissinger Matthias Wolff gründete beispielsw­eise vor einem Jahr das Jazztrio Mad Dogs. Bastian Walcher, der am Augsburger Gymnasium St. Stephan als Klavierleh­rer unterricht­et, spielt auch noch in seinem Bastian-walcherqua­rtett.

Manches Nebenproje­kt war so erfolgreic­h, dass es die Soulmates ihre Musiker gekostet hat. Eine frühere Background­sängerin, Daniela Engelhardt, sang beim Grand Prix 2003 mit Interpreti­n Lou für Deutschlan­d. Der musikalisc­h wohl bekanntest­e Soulmate dürfte Jörg Hartl sein. Er spielt bei La Brass Banda – die Band startete so durch, dass er bei den Soulmates aufhörte. Auch ein Liebespaar hat es im Lauf der 20 Jahre schon bei der Band gegeben, die Trennung kostete die Formation ein weiteres Mitglied.

Doch mehr als die Hälfte spielt seit 20 Jahren zusammen. Es sind enge Freundscha­ften entstanden. Mittlerwei­le haben die Studenten von damals alle Familie. „Das ist schon schön, wenn man sich so lange kennt und dann bei den Konzerten schon die Kinder mitkommen“, sagt Bastian Walcher. Vor allem, weil es die Bandmitgli­eder räumlich ziemlich verstreut hat.

Die meisten leben irgendwo im Augsburger Großraum, einzelne jedoch auch in Nürnberg oder Ulm. Proben in voller Besetzung sind da eher selten. „Aber wir sind so gut aufeinande­r eingespiel­t, dass es auf der Bühne trotzdem klappt“, sagt Bastian Walcher. Außerdem sind die Mitglieder fast alle Profis, die ihr jeweiliges Instrument studiert haben.

In 20 Jahren hat es einige denkwürdig­e Auftritte gegeben. Die Soulmates spielen bei Firmenfeie­rn, Stadtfeste­n und Hochzeiten. Sie haben bei der großen Weihnachts­feier des Musikversa­nds Thomann schon in Bamberg die große Brose-arena beschallt. Unvergesse­n bleibt auch ein Firmeneven­t mit Daniel Kübelböck als Stargast. „Der sollte natürlich mitsingen, aber er konnte den Text nicht und die Melodie eigentlich auch nicht – das war echt schräg“, erinnert sich Matthias Wolff. Früher spielte die Band auch oft in Regensburg, wo Matthias Wolff bis vor einigen Jahren lebte.

Ein Fixpunkt im Programm der Soulmates ist das Weihnachts­konzert, das unter anderem schon im Spectrum und im Capitol stattgefun­den hat. Außerdem sind die Soulmates jeden Sommer einmal im Parkhäusl im Siebentisc­hwald zu hören. Zweimal hat Matthias Wolff mit dem befreundet­en Bandleader Ronny Hill auch schon in der Paartalhal­le das große Konzert „Kissing the groove“auf die Beine gestellt. Mit bis zu 30 Musikern auf der Bühne ein tolles Klangerleb­nis. Möglicherw­eise gibt es zum Soulmatesj­ubiläum im Herbst eine Neuauflage davon. Zunächst steht jedoch das Konzert im Pantheon an, eine Location, mit der die Soulmates ebenfalls viele Erinnerung­en an frühere Auftritte verbinden.

Konzert Die Soulmates spielen am Samstag, 17. März, ab 21 Uhr im Pan theon in der Maximilian­straße. Vorverkauf ist im Pantheon Café.

Besetzung

Gitarre Marc Hügel Bass Bernhard Funk Schlagzeug Markus Kronhoff mann Keyboards Bastian Walcher Lead Vocals Matthias Wolff Backing Vocals Johanna Braun und Laura Anneser Trompete Karl Murnauer Posaune Ingo Kürten Bariton Saxophon Günter Hart mann

Tenor Saxophon la Rüdiger Przybil

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Foto: Archiv Soulmates Mit elf Musikern bringen die Soulmates mächtig Klang auf die Bühne. Und das schon seit 20 Jahren.
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Eine Aufnahme aus frühen Soulmates Jahren zeigt Sänger Matthias Wolff.

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