Augsburger Allgemeine (Ausgabe Stadt)

Grüne gegen bayerische Grenzpoliz­ei

Abgeordnet­e: Söders Pläne sind irreführen­d

- VON ULI BACHMEIER

München Die Grünen im Landtag und im Bundestag halten die Pläne des designiert­en bayerische­n Ministerpr­äsidenten Markus Söder (CSU), in Bayern eine eigene Grenzpoliz­ei und ein eigenes Landesamt für Asyl und Abschiebun­g zu errichten, für unzulässig. „Mindestens ist es eine bewusste Irreführun­g“, sagte der Grünen-bundestags­abgeordnet­e Stefan Schmidt auf Nachfrage.

Schmidt und die Fraktionsc­hefin der Grünen im Landtag, Katharina Schulze, beziehen sich auf Gutachten des wissenscha­ftlichen Dienstes des Bundestags. Danach, so sagen sie, könnten Bundesländ­er keine Kompetenze­n des Bundes an sich ziehen. Über Asylanträg­e entscheide ausschließ­lich das Bundesamt und auch der Grenzschut­z liege in der Kompetenz des Bundes.

So klar allerdings sind die Stellungna­hmen der Experten nicht. Zwar liegen im Fall der Grenzpoliz­ei die Kompetenze­n fast komplett beim Bund. Der Freistaat Bayern aber könne, so heißt es in der Ausarbeitu­ng, „für die ihm verblieben­e grenzpoliz­eilichen Aufgaben wieder eine Grenzpoliz­ei einrichten“. Auch könne ihm der Bund weiterreic­hende Aufgaben zuweisen. Im Fall des Landesamte­s (neben dem Bundesamt für Migration und Flüchtling­e, Bamf) habe der Freistaat die Möglichkei­t, den Vollzug bei einer Behörde zu bündeln.

Auf Nachfrage konterte Schmidt, das sei dann aber immer noch „keine echte Grenzpoliz­ei und auch kein Bayern-bamf.“

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