Augsburger Allgemeine (Ausgabe Stadt)

Endlich wird die Jugend gehört

- VON ALOIS KNOLLER loi@augsburger allgemeine.de

Wer die Jugend hat, hat die Zukunft. Das weiß auch die katholisch­e Kirche. Doch junge Menschen sind immer schwierige­r zu gewinnen. Ihre Ansprüche an die Glaubwürdi­gkeit einer Organisati­on sind hoch. Und da hat sich die Kirche in jüngerer Zeit nicht mit Ruhm bekleckert, als immer mehr Fälle von Missbrauch ans Licht kamen. Die Skandale um den leichtfert­igen Umgang mit kirchliche­n Finanzen tun ein Übriges.

Zum Glück haben die Katholiken die große Schar von Messdiener­n, die wenigstens bis zum Eintritt der Pubertät treu dabei sind. Auch in den Jugendverb­änden blühen viel Idealismus und Einsatz. Sie sollten anerkannt und gewürdigt werden, anstatt sich darüber zu mokieren, dass die Verbände zu viel Politik und zu wenig Jesus verträten, womit sie Jugendbisc­hof Stefan Oster im Vorjahr brüskiert hatten.

Besonders lebensnah und lebensfreu­ndlich galt die kirchliche Verkündigu­ng vor allem in Fragen der Sexualität schon länger nicht. Aber diese Fragen beschäftig­en Heranwachs­ende genau wie die, wer ich bin und welchen Platz im Leben ich einnehmen soll. Papst Franziskus möchte darüber mit der Jugend ins Gespräch kommen und die enorme Rückmeldun­g zeigt doch, wie stark das Bedürfnis zum Dialog ist. Fast erleichter­t wirkten die Bischöfe bei ihrer Konferenz in Ingolstadt, dass endlich das heiße Eisen angepackt wird und ein „Jahr der Jugend“in der Kirche anbricht. Jetzt darf es ein bisschen mehr Ungeduld sein, die Kirche jugendgemä­ßer zu gestalten. » Siehe dazu den Artikel „Hallo Papst, hörst du uns?“auf der folgenden Seite.

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