Augsburger Allgemeine (Ausgabe Stadt)
Eine Straßenbahn nach Gersthofen?
Verkehr Experten fordern Mischung aus Carsharing und Nahverkehr
Gersthofen Ist eine direkte Straßenbahnverbindung nach Augsburg die Lösung für die Verkehrsprobleme Gersthofens? Dies war eine der Fragen, die beim Fachdialog „Stadt entwickelt Mobilität“von Experten in der Stadthalle erläutert wurden.
Die Stadt Gersthofen ist in den vergangenen Jahren auf 22 000 Einwohner gewachsen. 25 000 bis 30 000 Einwohner könnten es in den nächsten Jahren werden, doch schon jetzt staut sich täglich der Verkehr in der Bahnhofstraße durch das Zentrum, und auf der B 2/17 sieht es nicht besser aus. Bürgermeister Michael Wörle hat die Stadtentwicklung zum großen Thema gemacht.
Verkehrsplaner Prof. Gebhard Wulfhorst (TU München) sah eine Straßenbahn nach Gersthofen nicht als alleinige Lösung an. Eine gute Vernetzung zwischen Carsharing, Öffentlichem Nahverkehr und E-mobilität könne aber helfen, die Zahl der Privatautos zu reduzieren. Dies müsse rechtzeitig in Angriff genommen werden, bevor Wohngebiete ausgewiesen werden. Sortimochef und Vorsitzender der Ihkregionalversammlung, Reinhold Braun pflichtete dem bei: „Wir brauchen überregionale Anschlüsse, zum Beispiel an den Flughafen.“Deutschland habe in den letzten 50 Jahren allein auf Autoverkehr gesetzt, so Helmut Schütz, Leiter der Obersten Baubehörde des Innenund Verkehrsministeriums. Diese Haltung ändere sich erst langsam.