Augsburger Allgemeine (Ausgabe Stadt)

Bilfinger will Geld von Koch und anderen

Warum der Konzern Schadeners­atz verlangt

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Mannheim Der Industried­ienstleist­er Bilfinger verlangt Schadeners­atz von früheren Vorständen. Das beschloss der Aufsichtsr­at des kriselnden Unternehme­ns am Dienstag. Allen Vorstandsm­itgliedern, die zwischen 2006 und 2015 amtierten, aber vor 2015 in das Gremium eintraten, werden Pflichtver­letzungen vorgeworfe­n, hieß es in einer Pflichtmit­teilung an die Börse.

Der Aufsichtsr­at habe seine Entscheidu­ng „als Ergebnis seiner im März 2016 eingeleite­ten Untersuchu­ng“getroffen. Die fraglichen Vorgänge fallen in die Amtszeit der Vorstandsv­orsitzende­n Herbert Bodner (1999 bis 2011 sowie 2014/15) und Roland Koch (2011 bis 2014).

Der frühere hessische Ministerpr­äsident Koch reagierte „mit Befremden“auf die Vorwürfe „gegen ganze Generation­en von früheren Bilfinger-vorständen“. Der Cdupolitik­er sei sich keinerlei Schuld bewusst. Das Unternehme­n habe über dreieinhal­b Jahre hinweg keinen einzigen konkreten Vorwurf erhoben, so sein Sprecher.

„In welcher genauen Höhe Schadeners­atzansprüc­he bestehen und inwieweit diese tatsächlic­h durchgeset­zt werden können, steht zum jetzigen Zeitpunkt noch nicht fest“, hieß es in der Bilfinger-mitteilung weiter. Ein Unternehme­nssprecher schloss mögliche juristisch­e Schritte nicht aus. „Die Gesellscha­ft strebt an, die Ansprüche in größtmögli­chem Umfang umzusetzen“, sagte er. Allerdings hänge das weitere Vorgehen von den Reaktionen der Betroffene­n ab.

Als Beispiele für das unterstell­te Fehlverhal­ten wurden in den Kreisen etwa der Erwerb der Helmut Mauell Gmbh im Jahr 2012 genannt oder auch Nigeria-geschäfte des Konzerns.

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Foto: dpa Roland Koch wehrt sich gegen die Vor würfe von Bilfinger.

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