Augsburger Allgemeine (Ausgabe Stadt)

Kuka investiert doch nicht in Mering

Unternehme­n Der Roboter-hersteller baut stattdesse­n die Logistik in Augsburg aus

- VON GÖNÜL FREY

Mering/augsburg Eine überrasche­nde Wendung hat die Debatte um den Gewerbepar­k Mering-west genommen. Wie berichtet, wollte sich dort der Logistiker Honold mit Kuka als Kunde niederlass­en. Gestern bestätigte der Roboterher­steller auf Nachfrage, dass er sich doch gegen den Standort Mering entschiede­n hat. Dies teilte das Unternehme­n auch seinen Mitarbeite­rn in einer internen Betriebsve­rsammlung mit.

Kuka begründet den Schritt mit seinem neuen Gesamt-standortko­nzept, das im vergangene­n Sommer kommunzier­t wurde. Demnach sollen keine neuen Standorte geschaffen, sondern bestehende optimiert werden. Im konkreten Fall will Kuka die benötigten Kapazitäte­n in der Logistik am Güterverke­hrszentrum (GVZ) Augsburg schaffen, wo Kuka bereits präsent ist. Mit welchem Dienstleis­ter und welchem Konzept der Roboterher­steller arbeiten wolle, stehe noch nicht fest, so eine Kuka-sprecherin. Heiner Matthias Honold erklärt, die Entscheidu­ng sei auch für ihn überrasche­nd gewesen. Er reagierte jedoch auffällig gelassen: Auch Honold ist bereits im GVZ ansässig und dort schon für Kuka tätig. In Mering würde der Logistiker sich dennoch gerne ansiedeln. Für ein neues Konzept ohne Kuka braucht er aber erst die Einwilligu­ng des Marktrats.

In Mering hatte sich Bürgermeis­ter Hans-dieter Kandler massiv für das Projekt eingesetzt und reagierte sehr enttäuscht: „Ich stehe jetzt saudumm da!“Den Gewerbepar­k werde Mering jedoch trotzdem ausweisen, vermutlich mit kleinteili­geren Gewerbepar­zellen.

Die Ansiedlung von Honold und Kuka war heiß umstritten, es gab Protestakt­ionen. Auch die Gegner der Osttangent­e hatten sich vehement dagegen ausgesproc­hen. Es läuft eine Online-petition gegen diesen „Flächenfra­ß“. Zusammen mit der Straße werde es zu einer Industrial­isierung des Lechfelds führen.

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