Augsburger Allgemeine (Ausgabe Stadt)
B 300 Ausbau geht in den Endspurt
Großprojekt Anfang März startet die letzte Etappe des vierspurigen Ausbaus zwischen Dasing und Aichach im Bereich der Western-city. Wie lange es noch dauert, bis das 28-Millionen-euro-projekt fertig ist
Aichach/dasing Noch liegt sie im Winterschlaf. Doch bald wird auf der B-300-baustelle bei der Dasinger Western-city wieder rege gearbeitet. Für die Region Aichach ist es ein Megaprojekt, das Anfang März in seine letzte, 3,5 Millionen Euro teure Etappe geht. Ende September wird die Bundesstraße zwischen der Autobahn bei Dasing und Aichachwest komplett vierspurig ausgebaut sein. Bis dahin sind 28 Millionen Euro verbaut.
Dass die Eröffnung Ende September klappt, davon geht Christoph Eichstaedt, Abteilungsleiter beim Staatlichen Bauamt Augsburg, aus. Das Projekt würde dann mit einer Punktlandung enden. Beim Spatenstich im Oktober 2014 war von vier Jahren Bauzeit die Rede.
B-300-benutzer haben sich zuletzt oft gefragt, wann es weitergeht. Seit Ende 2017 ruhen die Arbeiten – die regulär geplante Winterpause. Niemand konnte ahnen, dass der Winter bis zur jetzigen Frostperiode so milde sein würde. Doch eine solche Großbaustelle lasse sich nicht kurzfristig einrichten, so Eichstaedt.
Seit Ende Oktober sind die kompletten vier Spuren von Aichach bis Höhe Oberneul fertig. Dann wurden noch Arbeiten am Rande erledigt. Der Wirtschaftsweg westlich parallel zur B 300 etwa ist von Oberneul bis Aichach fertig gebaut worden. Er ist für Radler und landwirtschaftlichen Verkehr bestimmt. Im Bereich der Western-city wurden Bäume gerodet und so die Arbeiten vorbereitet, die Anfang März starten. Denn bevor es an die B 300 selbst geht, wird die Verbindung von der Sondermülldeponie, vorbei an der Western-city bis zum Kreisverkehr am Autobahnanschluss aus- Über diese Trasse wird der Verkehr aus Richtung Dasing zum Gewerbegebiet Acht300 geführt. Die Straße wird 6,50 Meter breit, Lastwagen können aneinander vorbeifahren. Bei der Western-city ist ein Gehweg vorgesehen.
Die Straße dort muss dafür komplett gesperrt werden, ebenso wie die Verbindung gen Westen über Neumühle zur Kreisstraße von Obergriesbach nach Taiting. Bewusst plante man diesen Abschnitt fürs Frühjahr ein. Denn man wollte bis zum Sommerbetrieb der Western-city fertig sein. Ob das nach dem Brand noch nötig ist? Straßenmäßig jedenfalls wird es keine Behinderung geben. Damit kommt man außerdem einem Wunsch des Auto Mobil Sport Clubs Augsburg nach, dessen Gelände ebenso dort liegt. Er kann plangemäß seinen Betrieb im Mai starten.
Einen sichtbaren Fortschritt auf der Bundesstraße können Autofahrer erst ab Mai beobachten. Dann geht es an die zweite Fahrspur Richtung Autobahn. Dafür sind enorme Erdarbeiten nötig. 65 000 Kubikmeter müssen abgetragen werden. Ebenso die behelfsmäßige Betongebaut. wand, die die Erde direkt neben der letzten einspurigen Etappe abstützt. Das dauert laut Eichstaedt voraussichtlich bis Juli. Dann geht es an die Fahrbahn auf dem letzten der insgesamt fünf Kilometer. Drei Lagen sind nötig, deshalb wird in mehreren Arbeitsschritten asphaltiert. Diese Schlussetappe ist anspruchsvoll. Denn es muss nah am fließenden Verkehr gearbeitet werden. Die Verhältnisse sind also beengt. Ebenfalls noch gebaut werden muss eine Lärmschutzwand an der Westerncity. Zu guter Letzt wird die gesamte Etappe zwischen der A8 und Aichach mit einem Wildschutzzaun abgesichert.
Aus Sicht vieler Autofahrer, aber auch des Bauamtes und der Polizei, hat sich der enorme Aufwand für das Megaprojekt schon jetzt gelohnt. Der berüchtigte Unfallschwerpunkt Gallenbacher Berg ist seit einem knappen Jahr entschärft, dort fließt der Verkehr vierspurig – mit Tempo 120. Für Hannes Stiegler von der Aichacher Polizei ist das eine „riesige Verbesserung“. Zwar hat es Unfälle gegeben. Doch keinen, bei dem man sagen musste: „Die Straße ist schuld.“