Augsburger Allgemeine (Ausgabe Stadt)

Appelle alleine reichen nicht

- VON EVA MARIA KNAB eva@augsburger allgemeine.de

Bäume in der Stadt sind aus vielen Gründen wichtig, heute mehr denn je. In Zeiten des Klimawande­ls wird es im Augsburger Stadtzentr­um im Sommer immer heißer. Die Belastung der Atemluft steigt, auch durch den Autoverkeh­r. Bäume leisten da einen unschätzba­ren Dienst. Eine alte Buche produziert in einer Stunde so viel Sauerstoff, wie 50 Menschen brauchen, um zu atmen. Immergrüne Nadelbäume kämmen auch im Nebel Schadstoff­e aus der winterlich­en Luft. Neue wissenscha­ftliche Studien kommen zu dem Ergebnis, dass Menschen in Großstädte­n nachweisba­r gesünder sind und sich wohler fühlen, wenn sie genügend Bäume in ihrem Umfeld haben. Grund genug also, mit Nachdruck für den Erhalt von Bäumen einzutrete­n.

In Augsburg gibt es zwar schon lange eine Baumschutz­verordnung. Doch dieses Regelwerk hat nicht die Wirkung, die es haben sollte. Trotz aller Werbekampa­gnen werden die Vorschrift­en von Bauherren oft nicht beachtet. Bußgelder bei Verstößen sind schwer durchzuset­zen und lächerlich niedrig. Der neue Baumleitfa­den des Umweltrefe­renten gibt sicherlich gute Ratschläge, das Richtige zu tun. Aber Appelle alleine werden nicht ausreichen, um Baumfrevle­r, die mit Vorsatz handeln, zu stoppen. Vielmehr müssen Sanktionen her, die wehtun. Unverzicht­bar ist allerdings auch, bei Bauleitpla­nungen und Bauanträge­n in der Stadtverwa­ltung schon früh die Experten der Grünabteil­ung zu beteiligen. In vielen Fällen kann man so bauen, dass Bäume stehen bleiben und weiter ihre erfrischen­de Wirkung entfalten können.

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