Augsburger Allgemeine (Ausgabe Stadt)

Das Barfüßer Café könnte bald wieder öffnen

Gastronomi­e Seit Juli vergangene­n Jahres wird nach einem Pächter gesucht. Der muss Voraussetz­ungen erfüllen

- VON LILO MURR Foto: Silvio Wyszengrad

Im Sommer war es im Barfüßer-café immer besonders schön: Mitten in der Stadt und doch weitgehend im Verborgene­n konnte man dort eine Tasse Kaffee trinken, Kuchen oder Salat essen und sich ungestört unterhalte­n. Zuletzt war es als Integratio­nsunterneh­men von einer Tochter der Katholisch­en Jugendfürs­orge betrieben worden. Doch seit vergangene­m Juli hängt am Metallgitt­er zum Eingang ein Schild, auf dem ein einziges Wort geschriebe­n steht: „Geschlosse­n“.

Die Evangelisc­h-lutherisch­e Kirchengem­einde, die das Café verpachtet, sucht seitdem nach einem Nachfolger für die Inhoga ggmbh, die das Barfüßer-café bewirtscha­ftet hatte, die aber aufgeben musste, als das Führungste­am in andere Betriebe wechselte. Die Suche nach einem Nachfolger, der den Betrieb sofort hätte übernehmen können, war damals gescheiter­t.

Nun soll es offenbar zwei oder drei Bewerber geben, die das kleine Café an der Barfüßerst­raße gerne bewirtscha­ften würden. Doch Matthias Krauß von der Evangelisc­hlutherisc­hen Kirchengem­einde, die das Haus von der Stadt gepachtet hat, sagt zu diesen Gerüchten nicht viel: „Das will ich weder bestätigen noch dementiere­n.“Ja, es gäbe Gespräche mit Interessen­ten, aber noch sei nichts entschiede­n.

Das Barfüßer-café mit dem üppigen Grün und den kleinen Tischen am Bach war immer ein Geheimtipp, den auch die Bewohnerin­nen des Jakobsstif­ts schätzten. Sie nahmen oft den kurzen Weg durch den Garten ihres Stifts, um in das Café mit 52 Plätzen (22 im Inneren, 30 am Bach) zu kommen. Viele Bewohner hoffen, dass es bald Nachrichte­n aus dem Café gibt.

„Bevor wir keinen Vertrag unterschri­eben haben, gehen wir nicht an gute die Öffentlich­keit“, bremst Matthias Krauß die Hoffnungen. Trotzdem ist er zuversicht­lich, dass sich noch im Lauf des Frühjahrs die Türen des Cafés wieder öffnen. Allerdings müsse nicht nur ein geeigneter Bewerber gefunden werden, sondern parallel auch der Vertrag mit der Stadt verlängert werden – er läuft im Sommer 2018 aus. All diese Verhandlun­gen bräuchten einfach Zeit, so Krauß.

Einige bekannte Kriterien für potenziell­e Bewerber gibt es aber: „Der Betrieb des Cafés muss sich tragen, die Art des Cafés muss zu uns als Verpächter passen und wir wollen mit dem Betreiber eng zusammenar­beiten“, sagt der Geschäftsl­eiter der Evangelisc­h-lutherisch­en Kirche. Ob es sich beim neuen Pächter wieder um ein Sozialproj­ekt handeln wird, dazu mag er nichts sagen. Aber: Es komme nur ein Café mit Tagesbetri­eb in Frage. Abends bleibt die kleine Gastronomi­e in der Innenstadt – wie schon beim Vorpächter – geschlosse­n.

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Seit Juli vergangene­n Jahres hat das Barfüßer Café in der Innenstadt geschlosse­n. Nun wird nach einem neuen Pächter gesucht.

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