Augsburger Allgemeine (Ausgabe Stadt)
Das Barfüßer Café könnte bald wieder öffnen
Gastronomie Seit Juli vergangenen Jahres wird nach einem Pächter gesucht. Der muss Voraussetzungen erfüllen
Im Sommer war es im Barfüßer-café immer besonders schön: Mitten in der Stadt und doch weitgehend im Verborgenen konnte man dort eine Tasse Kaffee trinken, Kuchen oder Salat essen und sich ungestört unterhalten. Zuletzt war es als Integrationsunternehmen von einer Tochter der Katholischen Jugendfürsorge betrieben worden. Doch seit vergangenem Juli hängt am Metallgitter zum Eingang ein Schild, auf dem ein einziges Wort geschrieben steht: „Geschlossen“.
Die Evangelisch-lutherische Kirchengemeinde, die das Café verpachtet, sucht seitdem nach einem Nachfolger für die Inhoga ggmbh, die das Barfüßer-café bewirtschaftet hatte, die aber aufgeben musste, als das Führungsteam in andere Betriebe wechselte. Die Suche nach einem Nachfolger, der den Betrieb sofort hätte übernehmen können, war damals gescheitert.
Nun soll es offenbar zwei oder drei Bewerber geben, die das kleine Café an der Barfüßerstraße gerne bewirtschaften würden. Doch Matthias Krauß von der Evangelischlutherischen Kirchengemeinde, die das Haus von der Stadt gepachtet hat, sagt zu diesen Gerüchten nicht viel: „Das will ich weder bestätigen noch dementieren.“Ja, es gäbe Gespräche mit Interessenten, aber noch sei nichts entschieden.
Das Barfüßer-café mit dem üppigen Grün und den kleinen Tischen am Bach war immer ein Geheimtipp, den auch die Bewohnerinnen des Jakobsstifts schätzten. Sie nahmen oft den kurzen Weg durch den Garten ihres Stifts, um in das Café mit 52 Plätzen (22 im Inneren, 30 am Bach) zu kommen. Viele Bewohner hoffen, dass es bald Nachrichten aus dem Café gibt.
„Bevor wir keinen Vertrag unterschrieben haben, gehen wir nicht an gute die Öffentlichkeit“, bremst Matthias Krauß die Hoffnungen. Trotzdem ist er zuversichtlich, dass sich noch im Lauf des Frühjahrs die Türen des Cafés wieder öffnen. Allerdings müsse nicht nur ein geeigneter Bewerber gefunden werden, sondern parallel auch der Vertrag mit der Stadt verlängert werden – er läuft im Sommer 2018 aus. All diese Verhandlungen bräuchten einfach Zeit, so Krauß.
Einige bekannte Kriterien für potenzielle Bewerber gibt es aber: „Der Betrieb des Cafés muss sich tragen, die Art des Cafés muss zu uns als Verpächter passen und wir wollen mit dem Betreiber eng zusammenarbeiten“, sagt der Geschäftsleiter der Evangelisch-lutherischen Kirche. Ob es sich beim neuen Pächter wieder um ein Sozialprojekt handeln wird, dazu mag er nichts sagen. Aber: Es komme nur ein Café mit Tagesbetrieb in Frage. Abends bleibt die kleine Gastronomie in der Innenstadt – wie schon beim Vorpächter – geschlossen.