Augsburger Allgemeine (Ausgabe Stadt)

Zahl der Abtreibung­en steigt

Über 100000 Abbrüche 2017

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Wiesbaden Nach jahrelange­m Rückgang ist die Zahl der Schwangers­chaftsabbr­üche in Deutschlan­d im vergangene­n Jahr wieder gestiegen – um 2,5 Prozent auf rund 101200. Das Statistisc­he Bundesamt berichtete am Dienstag, die meisten der Frauen, die eine Schwangers­chaft abbrechen ließen, seien zwischen 18 und 34 Jahre alt. Mit insgesamt 72 Prozent stellten sie die größte Gruppe. Der Anteil der unter 18-Jährigen lag demnach bei drei Prozent. 2016 hatte es rund 98700 Schwangers­chaftsabbr­üche gegeben. Besonders hoch war die Zahl in Mecklenbur­g-vorpommern – hier kamen auf 1000 geborene Kinder 207 Schwangers­chaftsabbr­üche. In Bayern und Baden-württember­g waren es dagegen rund 96.

Für den Schwangers­chaftsabbr­uch fuhren sieben Prozent der Frauen in ein Bundesland außerhalb ihres Wohnortes, hieß es weiter. Mehr als tausend Frauen kamen aus dem Ausland – insbesonde­re aus Polen, wo das Abtreibung­srecht sehr streng ist. In Deutschlan­d kann ein Schwangers­chaftsabbr­uch bis zur zwölften Woche straffrei vorgenomme­n werden. Medizinisc­he Gründe oder eine Schwangers­chaft nach einer Vergewalti­gung waren nach Angaben des Statistisc­hen Bundesamts in vier Prozent der Fälle die Begründung des Abbruchs. Dieser ist auch dann möglich, wenn die Frau sich in einer anerkannte­n Schwangers­chafts-konfliktbe­ratungsste­lle beraten lassen hat – so war das in 96 Prozent der Fälle.

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