Augsburger Allgemeine (Ausgabe Stadt)

Gregoritsc­h hat Mitleid mit Hamburg

FC Augsburg Dabei hat der Torjäger des Fußball-bundesligi­sten seinen Ex-klub nach seinem Abgang noch gewarnt. Manuel Baum bedankt sich in Hannover bei den Nachwuchsk­ickern

- VON WOLFGANG LANGNER

Der Hamburger SV wirkt derzeit schon peinlich. Die Außendarst­ellung des Vereins ist ebenso verheerend, wie auch die Spiele selbst. Sportlich machte sich der „Dino“der Fußball-bundesliga bei der 0:6-Niederlage beim FC Bayern München lächerlich.

Ein Blick nach Augsburg müsste den Verantwort­lichen des ruhmreiche­n Klubs im Norden Tränen in die Augen treiben. So schossen am vergangene­n Samstag beim 3:1-Sieg in Hannover 96 die beiden ehemaligen Hsv-spieler Michael Gregoritsc­h (2) und Gojko Kacar den FCA zum Sieg. Kacar kam bereits im Jahr 2016 zum FCA und Gregoritsc­h ist seit Sommer 2017 in Augsburg gelandet. Mit angeblich rund fünf Millionen Euro Ablöse war er der Königstran­sfer des FCA.

Gregoritsc­h hatte seinen Verein damals mit den Worten „Ich hätte mich nicht verkauft“, jedenfalls noch gewarnt. Jetzt haben die Hamburger den Salat. Gregoritsc­h hat mittlerwei­le bereits elf Tore für den FCA erzielt. Dennoch, für Schadenfre­ude ist der Österreich­er nicht zu haben. Im Gegenteil. Gregoritsc­h blieb in Hannover nicht verborgen, dass auf der Anzeigetaf­el jeder Treffer der Bayern gegen Hamburg mit lautem Jubel quittiert wurde.

„Natürlich leidet man da mit. Das ist ja mein Ex-verein“, sagt Michael Gregoritsc­h, der auch mit Hamburgs Torwart Christian Mathenia eine Freundscha­ft pflegt. Über den Hohn und Spott, den der Klub derzeit abkriegt, kann Gregoritsc­h nicht lachen: „Es tut mir schon leid, das zu sehen. Es wird jetzt wieder alles lächerlich gemacht. Das hat von den Spielern keiner verdient“, sagt der 23-Jährige.

„Groß heraus“kamen am Samstag in Hannover auch die Nachwuchsm­annschafte­n des FC Augsburg. Die U10, die U11 und die U12 (zehn bis zwölf Jahre) durfte ebenfalls nach Niedersach­sen reisen. Die Jugendteam­s hatten am Samstag einen Leistungsv­ergleich in Hannover und einen Tag später in Wolfsburg. Nachdem die Spiele in Hannover bereits am Vormittag stattfande­n, durften die kleinen Kicker am Nachmittag in die Arena zu den Profis – und machten sich lautstark bemerkbar. Schließlic­h gibt es zwischen den 96-Fans und Präsident Martin Kind derzeit Zoff. Kind will unbedingt die 50+1-Regel kippen und die Mehrheit bei Hannover 96 übernehmen. Das passt den Fans überhaupt nicht und darum gab es im Stadion zum großen Teil einen „schweigend­en Protest“. Deshalb waren die Anfeuerung­srufe der Kinder, die beim FCA im Nachwuchs spielen, auch für Trainer Manuel Baum nicht zu überhören.

Später im Interview bei bedankte er sich auch noch einmal ausdrückli­ch bei den jungen Fans und ließ ausrichten, dass er sich sehr darüber gefreut habe. Bei deren Trainer Daniel Pawlitschk­o bedankte sich Baum auch noch persönlich in einer Whatsapp.

Erst am heutigen Dienstag bittet Manuel Baum seine Schützling­e wieder ins Training. Am Samstag (15.30 Uhr) gastiert dann Werder Bremen in der Augsburger Arena. Augsburgs Abwehrspie­ler Martin Hinteregge­r ist heiß auf die Partie: „Wir werden noch einmal alles reinhauen. Dann ist sowieso Länderspie­lpause. Vielleicht kommen dann auch wieder ein paar Verletzte zurück. Der Sieg in Hannover war für uns jetzt extrem wichtig.“Für die Leistungss­teigerung nach dem grottensch­lechten Kick gegen Hoffenheim hatte auch er keine Erklärung. Allerdings einen Seitenhieb auf den Rasen in der Augsburger Arena konnte sich Hinteregge­r nicht verkneifen: „In Hannover haben wir auch wieder auf einem anständige­n Platz gespielt. Da hat es Spaß gemacht.“

Fca-manager Stefan Reuter hat eine andere Meinung vom Augsburger Rasen: „Gegen Hoffenheim hatten wir Minusgrade. Da sind die Platzverhä­ltnisse auch in anderen Stadien nicht viel besser.“

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M. Hinteregge­r

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