Augsburger Allgemeine (Ausgabe Stadt)

„Heut’ feiern wir g’scheit“

Ski alpin Viktoria Rebensburg und Thomas Dreßen fahren beim Saisonfina­le aufs Podest

- Min.; 2. Vonn (USA) +0,53

Are Diese zwei Podestplät­ze machen dem deutschen Speed-team Mut für den nächsten Wm-winter. Beim Weltcup-finale der alpinen Skifahrer in Are hatte Viktoria Rebensburg die Glückwünsc­he für Rang zwei im Super-g und ein versöhnlic­hes Happy End gerade entgegenge­nommen, da sorgte Thomas Dreßen schon wieder für Furore. Der Shootingst­ar raste auf Platz drei, feierte sein bestes Karriereer­gebnis in der Disziplin und den vierten Podiumspla­tz eines phänomenal­en Winters. „Das war eine knappe Geschichte“, sagte Dreßen und kündigte an: „Heut’ feiern wir g’scheit.“

Der Mittenwald­er unterstric­h eindrucksv­oll, dass mit ihm künftig in beiden Speeddiszi­plinen zu rechnen ist. In Are waren nur der österreich­ische Sieger Vincent Kriechmayr und Christof Innerhofer aus Südtirol schneller als der 24-Jährige, der sich Rang drei mit dem norwegisch­en Routinier Aksel Lund Svindal teilte.

Lange waren die Speedfahre­r die Sorgenkind­er im Deutschen Skiverband (DSV), aber die Zeiten sind vorbei. Zwei Siege und zwei dritte Plätze fuhr Dreßen in Abfahrt und Super-g ein, dazu kommt der Erfolg von Josef Ferstl beim Super-g von Gröden. Eine so starke Speedbilan­z hatten die deutschen Männer seit 1987 nicht mehr vorzuweise­n. Ferstl wurde in Are Achter, nur Andreas Sander enttäuscht­e auf dem 18. Rang.

Einige Enttäuschu­ngen hatte auch Rebensburg während der Saison in Abfahrten und Super-g erlebt, unter anderem mit einem kleinen Patzer beim olympische­n Super-g, der sie eine möglichen Medaille kostete. Beim Weltcup-finale war nur die Italieneri­n Sofia Goggia schneller. Dritte wurde Lindsey Vonn (USA). „Ich bin wirklich sehr froh, dass es heute funktionie­rt hat mit dem Podestplat­z“, sagte Rebensburg, nachdem sie tags zuvor in der Abfahrt Vierte geworden war.

Der Erfolg soll der Rennfahrer­in vom Tegernsee Auftrieb geben: Zum einen für den Riesenslal­om am Sonntag, wenn sie den Sieg in der Disziplinw­ertung perfekt machen will. Zum anderen für den kommenden Winter und den nächsten Versuch, im Speed-bereich beständig nach vorne zu rasen.

Frauen-bundestrai­ner Jürgen Graller war nicht überrascht. Er hält Rebensburg für eine herausrage­nde Super-g-fahrerin. „Das war wichtig“, sagte Graller zu dem „super Abschluss“. Schon den ganzen ersten Winter als Dsv-trainer hindurch hatte Graller mit Rebensburg diskutiert und ihr gesagt, welches Talent sie in der zweitschne­llsten Alpin-disziplin doch habe. WELTCUP IN ARE/SCHWEDEN 1. Goggia (Italien) (Kreuth) +0,32 1:07,92 Sek.; 3.

1. Weirather (Liechtenst­ein) 461 Pkt.; 2. Gut (Schweiz) 375; 3. Veith (Öster reich) 339; ... 11. (Kreuth) 176 1. Shiffrin (USA) 1673 Pkt.; 2. Holdener (Schweiz) 1088; 3. 977

1. Kriechmayr (Österreich) 49,43 Sek.; 2. Innerhofer (Italien) +0,04 Sek.; 3 (Mittenwald) +0,08; ... 18. (En nepetal) +0,59

1. Jansrud (Norwegen) 400 Pkt.; 2. Kriechmayr (Österreich) 320; 3. Svindal (Norwegen) 274; ... 6. (Hammer) 195;

1. Hirscher (Österreich) 1520 Pkt.; 2.Kristoffer­sen (Norwegen) 1205; 3. Svindal (Norwegen) 886; ... 8. (Mittenwald) 672

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V. Rebensburg
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Thomas Dreßen

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