Augsburger Allgemeine (Ausgabe Stadt)
Raritäten zur Passion aus drei Jahrhunderten
Mit Raritäten aus drei Jahrhunderten wurde in ev. Hl. Kreuz der Passionsgedanke zum Klingen gebracht. Cantio Augusta, Solisten und ein Instrumentalensemble boten unter Heinz Dannenbauer eine Palette unterschiedlicher wie im künstlerisch-spirituellen Anliegen sich doch ergänzender Werke. Vor der Bach-kantate ließen die Klänge zweier Vergessener aufhorchen. Die Motette „Wer bin ich Herr?“für Soli, Chor und Basso continuo des Bach-schülers Johann Friedrich Doles (1715 - 1797) verbindet die strenge Formensprache der Bachzeit mit der Verzierlust der Klassik.
Bewegend sind „Die Sieben Worte, die der Herr Jesus am Kreuz geredet“von Friedrich Mergner (1818 – 1891). Dieser fränkische Dekan kleidet in seiner Kantate (Chor, Soli) Paul Gerhards ausdrucksstarke Lyrik in eine an Brahms erinnernde, doch auch mit expressiven Gesten und Harmonien versehene Tonsprache. Den Klavierpart versah Matthias Gyr mit der Sensibilität einer Kunstliedbegleitung.
Bachs „Gottes Zeit ist die allerbeste Zeit“, Actus tragicus BWV 106, beeindruckt durch die verzahnten Soli- und Chorsequenzen, ebenso wie durch die ungewöhnlich instrumentierte und farbige Partitur, ohne Violinen, mit Bratsche, Cello, Blockflöten.
Termin Das Programm erklingt wie der am Palmsonntag, 25. März, 15.30 Uhr, in der Abteikirche Oberschönenfeld.