Augsburger Allgemeine (Ausgabe Stadt)
Gefährliche Blutungen
Vortrag Bei Hirnaneurysmen gibt es neue Studien und Therapien
Stadtbergen Gesundheitsgefahren für das Gehirn sind ein heikles Thema: Es gibt Blutgefäße im Gehirn, die aussacken und dünnwandige Blasen bilden (Aneurysmen) oder die eine abnorme Kurzschlussverbindung herstellen (arteriovenöse Malformation, kurz: AVM). Ein Aneurysma kann unbehandelt zu einem blutigen Schlaganfall führen. Welche Behandlungsmöglichkeiten es gibt, erläutert der Chefarzt der Klinik für Neuroradiologie des Klinikums, Prof. Ansgar Berlis.
Früher konnten Ärzte bei Hirnaneurysmen nur helfen, indem sie den Schädel eröffneten und das veränderte Blutgefäß abklemmten. Das war mit hohem Risiko von Schäden durch den Eingriff verbunden. Heute wird meist endovaskulär, also mit feinen Drähten durch das Gefäßsystem operiert. Dabei wird das betroffene Gefäß gestützt oder verstopft. Daneben gibt es laut Berlis für sogenannte AVMS noch eine Bestrahlungstherapie. Und in einigen Fällen kann man abwarten und die Entwicklung des schadhaften Gefäßes verfolgen.
Ein Hirnaneurysma wird oft durch Zufall entdeckt: Mitunter verursacht es Kopfschmerzen oder Sehstörungen. Die AVM ist dagegen angeboren und wird infolge von Symptomen wie epileptische Anfälle oder Kopfschmerzen oder auch durch eine Blutung im Gehirn diagnostiziert. Zum Glück tritt eine AVM nur sehr selten auf. In der Klinik für Neuroradiologie werden jährlich etwa 200 Hirnaneurysmen und 40 bis 60 AVM behandelt.
Kommt es bei einem Aneurysma zu einer Blutung, sterben 30 Prozent der Patienten daran unmittelbar, weitere zehn Prozent an den Folgen. Die meisten Überlebenden tragen eine Behinderung davon. Berlis berichtet über neue Studienergebnisse und vergleicht die Therapiemethoden.
In diesem Jahr ist Augsburg zudem Veranstaltungsort der Frühjahrstagung des Vereins für Hirnaneurysma-erkrankte, in dem sich Berlis engagiert – und zwar am 14. April im Haus St. Ulrich. Infos: www.hirn-aneurysma.de.
Vortrag Die Veranstaltung findet am 19. März um 19.30 Uhr im Bürgersaal Stadtbergen statt, Eintritt: 5 Euro.