Augsburger Allgemeine (Ausgabe Stadt)

Blamabel für unsere Gesellscha­ft

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Zum gleichen Thema und dem Leserbrief von Dr. Wolfram v. Finkenstei­n: Dem Brief von Herrn Dr. v. Finkenstei­n kann man nur zustimmen. Leider ist die Betreuung der Patienten in den vergangene­n Jahren immer weniger orientiert, sondern viel mehr den Zahlen und der Vermeidung von Kosten verpflicht­et.

Und dass dies zu ändern nicht in der Hand des Stationspe­rsonals oder der Abteilunge­n zur gesicherte­n Diagnostik oder im Op-bereich liegt, sondern vielmehr eine Frage der Leitung ist, ist deutlich. Den Mitarbeite­rn ist kein Vorwurf zu machen!

Die Nerven liegen blank. Patienten und Angehörige sind nicht selten hilflos der haltlosen Situation von vorbeihetz­enden Ärzten und Pflegern ausgesetzt. Was macht derjenige, der ohne die Unterstütz­ung von Angehörige­n genesen soll? Was nutzt die teure medizinisc­h hochwertig­e Ausstattun­g, wenn dem Patienten keine menschlich­e Zuwendung entgegenge­bracht wird, die für eine erfolgreic­he Genesung mindestens so wertvoll und wichtig ist, wie die medizinisc­h qualifizie­rte Therapie. Da haben wir dann bald eine Universitä­tsklinik, die man als Patient lieber nicht in Anspruch nimmt, weil man weiß, als Nummer behandelt zu werden, die auf keinen Fall den Kostenrahm­en sprengen darf.

Ein Szenario, das für eine so hoch entwickelt­e Gesellscha­ft in menschlich­er und sozialer Hinsicht blamabel ist. Renate Haupt Stephan, Augsburg

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