Augsburger Allgemeine (Ausgabe Stadt)
Schwäbisch? Umms Verrega!
Als Neu-augsburger versteht man hier manchmal nur Bahnhof. Aber es gibt Wörter, die sind einfach herrlich
mit der Ruhe“verstanden.
Ansonsten muss ich zugeben: Je länger ich hier in Augsburg wohne, umso mehr Sympathie entwickle ich für die regionalen Eigenheiten und Verhaltensweisen, die sich auch offensichtlich in der Sprache widerspiegeln. „Bloß net hudla“klingt auf jeden Fall nach einer wunderbaren Lebenseinstellung. Oder wenn folgender Satz fällt: „Isch halt so!“, dann weiß ich: Die Diskussion ist vorbei. Es bringt nichts, auch nur ein weiteres Wort zu sagen. Das hilft vor allem, wenn man das letzte Wort haben will. hätte ich besser
Wirklich toll finde ich auch den Spruch: „Umms Verregga net!“Das verleiht einem einfachen: „Nein!“noch so viel Kraft und Ausdruck. Manchmal muss ich aber aufpassen. Wenn ich beispielsweise sage: „Was sind das für Bratzen?“, dann meine ich: „Was sind das für unangenehme, weibliche Personen?“Wenn ein Augschburger das sagt, dann meint er: „Was sind das für große Hände?“Wenn ich von einer Bulldogg(e) spreche, meine ich einen
Hund, der Augschburger einen Traktor. Und mit den Körperteilen halten es die Augschburger nicht so genau. Das Bein kann auch mal der Fuß sein. Hängt ja immerhin irgendwie zusammen. Manche Wörter klingen auch unglaublich exotisch. „Ratscha“könnte ein indischer Fürst sein, ist aber nur die Steigerung von „Schwätza“. Macht besonders Spaß in einer Frauenrunde. „Kommion“klingt irgendwie nach einer japanischen Kampfsportart, ist aber nur schwäbisch für „Kommunion“. Andere Begriffe sind sehr treffend. „Glump“ist für mich das perfekte Wort, um unbrauchbare, unnütze Dinge zu benennen. Und wiederum andere klingen wie Fantasiesprache. „Schwäbisch schwätza“werde ich wohl nie richtig. Dialekte sollte