Augsburger Allgemeine (Ausgabe Stadt)

Hurra, es ist Freitag der 13.!

Glück Warum dieser Tag ganz wunderbar werden muss

- VON ANDREAS FREI

Man stelle sich vor, es wäre Mittwoch der 1. Mittwoch klingt nach Mittelmaß, nach Langeweile. Der 1. baut Druck auf, weil der komplette Monat noch bevorsteht. Langeweile plus Stress – eine Katastroph­en-kombi. Da loben wir uns Freitag den 13. Ein Tag nahe an der Perfektion, einer, der ganz wunderbar werden muss. Warum?

Nun: allein der Freitag. Letzter Arbeitstag der Woche, für viele nur ein halber, da liegt das Glück auf der Hand. Das ist aber noch nicht alles. Der Freitag ist in der Eu-norm EN 28601 geregelt (okay, Mittwoch und so auch, aber das verschweig­en wir) – und lieben wir Deutsche nicht Normen? Am Freitag verzichten Christen nach alter Tradition auf Fleisch. Das ist zeit-, weil umweltgemä­ß, schont die Wampe und spart überdies Acrylamid ein. Wie heißt der Freund von Robinson Crusoe? Freitag. Und: Der Name Freitag geht über diverse Ecken auf den römischen Tagesnamen dies Veneris zurück – Tag der Venus. Venus ist die Liebesgött­in. Noch Fragen? Dann der 13. Das war die erste Zahl, die beim Start der Lotto-ziehung 6 aus 49 im Oktober 1955 aus der Trommel gefischt wurde. Der 13. ist streng genommen der Tag des mündigen Bürgers, an dem er auch mal seinen Ärger loswerden kann, etwa im Ausruf: Jetzt schlägt’s 13! Ein Jugendlich­er aus Mainz hat gerade das größte offene Schachturn­ier Europas gewonnen – mit 13 Jahren. Und esoterisch betrachtet ist die 13 die Zahl der Weiblichke­it, der weisen Frauen, eine Venuszahl, „die eine große Kraft an bedingungs­loser Liebe mitbringt“, wie es in einschlägi­gen Internet-foren heißt.

Freitag, Tag der Liebesgött­in, plus die bedingungs­lose Liebe der 13 – eine Traum-kombi. Jetzt sage noch einer, dass Freitag der 13. Unglück bringt.

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