Augsburger Allgemeine (Ausgabe Stadt)

Die Bauer AG hat sich aus der Krise gegraben

Börse Der Chef der Tiefbaufir­ma rechnet mit stabilem Wachstum in den kommenden Jahren

- VON ULI BACHMEIER

München Die Schrobenha­usener Bauer AG mit ihren weltweit rund 10900 Beschäftig­ten hat sich offenbar mit Erfolg aus der Krise gegraben. Zwar musste Firmenchef Thomas Bauer bei seiner Bilanzpres­sekonferen­z am Donnerstag in München erneut ein im Vergleich zum Vorjahr deutlich schlechter­es Ergebnis nach Steuern vermelden. Der Nettogewin­n schrumpfte wegen unerwartet­er Sondereffe­kte von 14,4 auf 3,7 Millionen Euro. Im operativen Geschäft aber verdiene das global tätige Unternehme­n für Spezialtie­fbau und Maschinenb­au wieder gutes Geld. Und das soll nach Aussage Bauers nun auf absehbare Zeit auch so bleiben: „Wir sind der Meinung, dass unsere Strategie geeignet ist, für viele Jahre eine gute Basis für unser Geschäft zu haben.“

Zwei „Schläge aus der Vergangenh­eit“, so Bauer, hätten die Firma im vergangene­n Jahr noch empfindlic­h getroffen. Zum einen habe ein Tochterunt­ernehmen in Hongkong eine Niederlage in einem Schiedsger­ichtsverfa­hren hinnehmen müssen, was dem Konzern steuerlich nicht absetzbare Verluste in Höhe von rund 20 Millionen Euro beschert habe. Die Entscheidu­ng der Richter, so sagte Bauer, sei „massiv ungerecht“gewesen. Zum anderen belasteten den Konzern Währungsve­rluste in Höhe von 22,5 Millionen Euro. Ursache dafür seien außergewöh­nliche Turbulenze­n an den internatio­nalen Devisenmär­kten gewesen. Zum Vergleich: Im Vorjahr lagen die Währungsve­rluste bei 1,9 Millionen Euro.

Die übrigen Zahlen und die Gesamtlage des Konzerns aber haben sich nach Aussage Bauers deutlich gebessert: Die Gesamtkonz­ernleistun­g stieg um 14 Prozent auf gut 1,77 Milliarden Euro. Das Vorsteuere­rgebnis lag mit 89,6 Millionen Euro um 27,5 Prozent höher als im Jahr 2016. Die Nettoversc­huldung habe um 12,3 Prozent auf 593,7 Millionen Euro reduziert werden können. „Nach fünf schwierige­n Krisenjahr­en sind wir jetzt wieder auf einem sehr positiven Weg“, sagte der Firmenchef. Er sei mit dem vergangene­n Jahr „außerorden­tlich zufrieden“.

Die Aktionäre des Unternehme­ns hatten zuletzt nicht viel Grund zur Freude. Zwar legte die Bauer-aktie nach der Bekanntgab­e der Unternehme­nszahlen leicht zu und notierte wieder bei knapp über 20 Euro. Von ihrem Höchststan­d bei knapp über 30 Euro zum Jahreswech­sel aber ist sie noch weit entfernt. Der Hauptversa­mmlung wird Bauer eine unveränder­te Dividende von zehn Cent pro Aktie vorschlage­n.

Der Firmenchef geht allerdings davon aus, dass der Konzern in den kommenden Jahren deutlich bessere Geschäfte macht. Er erwartet für das Jahr 2018 eine Gesamtkonz­ernleistun­g von etwa 1,8 Milliarden Euro und einem Vorsteuere­rgebnis von rund 90 Millionen Euro. Das Ergebnis nach Steuern soll „deutlich über dem Vorjahr liegen“. Eine Zahl nannte Bauer hier zwar nicht, aber er gab als Ziel ein Leistungsw­achstum von drei bis acht Prozent pro Jahr aus. Die Umsatzrent­abilität soll von zuletzt 5,4 Prozent mittelfris­tig auf sieben bis neun Prozent steigen.

Außerdem kündigte Bauer an, das Thema Digitalisi­erung im Unternehme­n stärker voranzutre­iben. Zuständig für diese Aufgabe sowie für das Ressort Unternehme­nskultur ist sein Sohn Florian Bauer. Er gehört seit Beginn dieses Jahres dem Vorstand an.

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Foto: Bauer AG „Nach fünf Krisenjahr­en sind wir auf ei nem sehr positiven Weg.“Thomas Bau er, Chef der Schrobenha­usener Tiefbau Firma, ist guter Dinge.

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