Augsburger Allgemeine (Ausgabe Stadt)

Die CSU, wie sie singt und lacht

- VON ULI BACHMEIER jub@augsburger allgemeine.de

Rein gesangstec­hnisch ist die CSU nicht unbedingt auf der Höhe der Zeit. Wenn es da im Kreise der Landtagsab­geordneten mal was zu feiern gibt, dann werden eher Volksliede­r angestimmt wie „Das schönste Blümlein auf der Welt, das ist das Edelweiß“oder alte Schlager wie „Griechisch­er Wein“oder „Die Caprifisch­er“. Lieder, die, sagen wir mal, nach 1980 geschriebe­n wurden, haben die Csu-abgeordnet­en nicht im Repertoire.

Nun beginnt die Partei ihren Horizont zu erweitern, ein bisserl zumindest. Der Schlagersä­nger und Fdp-politiker Tobias Thalhammer, der bisher politisch eher das Lied der freien Marktwirts­chaft anstimmte, reiht sich ein in den Chor der Christsozi­alen. Auf dem Musikmarkt tat Thalhammer sich mit Titeln wie „Knuddelsch­nubbel“oder „Sehnsucht nach Schlesien“hervor. Als Fdp-landtagsab­geordneter (2008 bis 2013) ärgerte er Ex-ministerpr­äsident Horst Seehofer mal so stark, dass dieser ihn als „Dipferlsch­eisser“titulierte. Jetzt aber regiert Markus Söder in Bayern und den findet Thalhammer offenbar ganz toll.

Die Begeisteru­ng beruht auf Gegenseiti­gkeit. Thalhammer­s Übertritt war Csu-generalsek­retär Markus Blume gestern sogar einen eigenen Presseterm­in wert. Man mag sich gar nicht vorstellen, wenn Helene Fischer ... Da hätten sie in der Parteizent­rale vermutlich atemlos nach Luft geschnappt.

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