Zeitreise in die „Wilden Zwanziger“

Café Arrabbiata feiert zehnten Geburtstag

Während die Folgen des Weltkrieges und wachsende politische Spannungen das öffentliche Leben in Deutschland während der 1920er Jahre belasteten, durchfuhr im Verborgenen ein neuer Wind die Gesellschaft: Aus den Vereinigten Staaten schwappten der Jazz und Charleston nach Europa und wurden nach und nach salonfähig, nächtelang wurde getanzt, aufgespielt und gefeiert – ungeachtet der fragilen Situation, in der sich die Welt befand.

„Es herrschte Aufbruchsstimmung, Frauen erkämpften sich ihre Rechte, die Leute wollten experimentieren und ihre Freiheit genießen“, beschreibt Agnes Reiter das Leben in den „Wilden Zwanzigern“, die in Deutschland große Musiker wie Willy Fritsch, Lilian Harvey und die Comedian Harmonists hervorbrachten. Zusammen mit ihrem Ensemble Café Arrabbiata veranstaltet Reiter regelmäßige Zeitreisen in diese kontrastreiche Epoche, auch ein Album hat die Gruppe bereits veröffentlicht. In den vergangenen zehn Jahren haben sie damit auf vielen Veranstaltungen für Unterhaltung gesorgt. Für die Sängerin aus Augsburg hat der damalige Musikstil einen besonderen Reiz: „Die Künstler haben auf ganz charmante Weise mit Sprache jongliert, feine Pointen gesetzt und geistreichen Witz bewiesen, wie man es in heutiger Musik kaum mehr findet.“Das Repertoire von Café Arrabbiata umfasst zahlreiche Klassiker aus zwei aufregenden Jahrzehnten avantgardistischer Musikkultur.

Zum Jubiläum ihres zehnjährigen Bestehens veranstaltet die Augsburger Tanzband am Samstag, 14. April, einen Galaabend mit einem neuen Programm im Augustanasaal. Unter dem Motto „Die Nacht ist nicht allein zum Schlafen da“bietet die fünfköpfige Gruppe mit ihren musikalischen Gästen dem Publikum vergnügliche Tanzmusik im Stile der 20er und 30er Jahre sowie bekannte Schlager und Balladen aus der ersten Tonfilm-ära.

Eintrittskarten für den Galaabend mit der Tanzband Café Arrabbiata sind an der Abendkasse erhältlich. Beginn der Veranstaltung im Annahof ist um 20 Uhr.