Augsburger Allgemeine (Ausgabe Stadt)
Miniaturkunst in Aquarien
Gestaltung Manuel Krauß verschönert mit Inszenierungen von Filmklassikern Unterwasserlandschaften. Auch auf der afa
Mit seinem außergewöhnlichen Talent tourt er durch ganz Deutschland: Manuel Krauß aus Gladbeck ist Weltmeister im Aquascaping – eine „Kunst“aus dem asiatischen Raum, bei der es um die Gestaltung von Aquarienlandschaften geht.
Manuel Krauß ist der Einzige in der Branche, der derartig detaillierte Kunstformen gestaltet. Es gibt an seinen Unterwasserwelten nämlich eine Besonderheit: „Ich beschäftige mich mit sogenannten Moviescapes, das heißt, ich stelle Filmszenen von Klassikern unter Wasser nach. Ich baue dann zum Beispiel die Welt von ,Hobbit‘ oder ,Avatar‘ oder eben auch Waldlandschaften und Flüsse unter Wasser“.
Diese besondere Kunstform will er jetzt am Samstag und Sonntag auch auf der Frühjahrsausstellung präsentieren und hat sich dafür etwas Spezielles ausgedacht: „Passend zum Filmstart habe ich ein Jimknopf-projekt vorbereitet. Ich werde die komplette Landschaft nachbauen mit einem Zug um das Aquarium herum.“Zusätzlich gibt es einen Stand, an dem man Materialien und Gestaltungsgegenstände für Aquarien kaufen kann.
Auf seiner Website verkauft Krauß Einrichtungsgegenstände für die Unterwasserlandschaften. „Aber teilweise biete ich auch Außergewöhnliches für die Gestaltung an, wie zum Beispiel Bonsai-bäume, die aus Vietnam importiert wurden.“Dieses Hobby kann also auch zum Beruf gemacht werden. Zusätzlich zu seinem Onlineshop gibt er Schulungen und Workshops rund um das Thema Aquariengestaltung. Damit befasst er sich auch gerade auf seiner Deutschlandtour. Mit diesem Talent hat er es geschafft, den japanischen Wettbewerb für sich zu gewinnen und zum Weltmeister 2017 gekürt zu werden.
Aber wie kommt man überhaupt dazu, Acquascaping zum Beruf zu machen? „Angefangen hat alles mit einem Praktikum 2008 im Zoo, wo ich die Aquarien gesäubert habe“, sagt Krauß. Im Internet wurde er dann auf die kunstvolle Miniaturgestaltung aufmerksam, die es damals schon gab. Da Krauß nicht nur mit den üblichen Gegenständen arbeitete, hob er sich schnell von den anderen ab und ging in Richtung der Filmprojekte. Bei seinen Kreationen ist jedoch die Kunst im Vordergrund, weshalb selten Fische in den Aquarien sind. „Wenn die Gestaltung lange halten müsste, dann wäre es notwendig, sie mit Harz zu überziehen. Für die Präsentation der Filmszenen geht es auch ohne.“