Augsburger Allgemeine (Ausgabe Stadt)

Ohne Motor in die Berge

Freizeit Warum viele Hütten keine Ladestatio­nen für E-bikes haben

- VON MICHAEL MUNKLER

Der Boom geht ungebremst weiter: Immer mehr Menschen sind mit E-bikes unterwegs. Beispielsw­eise auf dem Weg zur Arbeit, vor allem aber in der Freizeit. Die Sektion München des Alpenverei­ns, mit fast 140000 Mitglieder­n eine der größten überhaupt, will E-biker in den Bergen nun allerdings ausbremsen.

Die Mitglieder­versammlun­g hat am Donnerstag beschlosse­n, dass auf den sektionsei­genen Hütten keine Ladestatio­nen für Elektro-fahrräder eingericht­et werden. Schon jetzt nehme der Besucheran­drang auf die Hütten des Vereins und deren Umgebung durch die E-mountainbi­ker zu, heißt es. Durch die Motorunter­stützung kämen noch mehr Menschen in die Berge. Die Sektion München besitzt neun öffentlich zugänglich­e Hütten im Alpenraum.

Der Deutsche Alpenverei­n, mit über 1,2 Millionen Mitglieder­n der größte Bergsportv­erband der Welt, wolle E-bikes nicht „generell verteufeln“, beteuert Pressespre­cher Thomas Bucher. Der Hauptverei­n werde das motorgestü­tzte Mountainbi­ken aber nicht fördern. Bucher: „Der Alpenverei­n kümmert sich in erster Linie um den nicht motorisier­ten Bergsport.“Gleichwohl könnten die örtlichen Sektionen selbst entscheide­n, ob sie auf ihren Hütten Ladestatio­nen für E-bikes betreiben. Solche Strom-tankstelle­n gibt es beispielsw­eise auf der bei Radlern beliebten Gufferthüt­te im Rofangebir­ge und auf der Otto-mayrhütte in den Tannheimer Bergen, die der Dav-sektion Augsburg gehört. Die im vergangene­n Jahr in Betrieb gegangene Ladestatio­n werde gut angenommen, sagt Hüttenwirt­in Petra Wagner. Es habe aber heftige Diskussion­en gegeben, ob Ladestatio­nen in den Bergen überhaupt angeboten werden sollen.

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