Augsburger Allgemeine (Ausgabe Stadt)

Montessori Schule: Wettlauf um Genehmigun­g bis Herbst

Bildung Emile-schule in Stadtberge­n will im September mit sieben Klassen starten. Dabei gibt es noch keine Räume

- VON JANA TALLEVI

Stadtberge­n Eine weiterführ­ende Schule in Stadtberge­n – das ist seit Jahren der Wunsch vieler Kommunalpo­litiker der Stadt. Nun könnte er auf eine ganz besondere Weise Wirklichke­it werden: Die gemeinnütz­ige Von-kohnle-gesellscha­ft mit Sitz in Buchloe plant, hier die erste Schule in ihrer Trägerscha­ft zu errichten. Bereits ab September soll dort unterricht­et werden, wohl in mindestens sieben Klassen aus unterschie­dlichen Jahrgangss­tufen. Das hat jetzt die Geschäftsf­ührerin der Von-kohnle-gesellscha­ft, Evelin Höpfinger, auf Nachfrage mitgeteilt. Denn bereits jetzt gebe es eine entspreche­nde Zahl von Voranmeldu­ngen für Kinder, über 300 Familien haben sich bereits über die Schule informiert.

Unterricht­et werden soll an der Emile-schule nach den Grundsätze­n der Montessori-pädagogik nach einem europäisch­en Konzept. Dazu gehört der zweisprach­ige Unterricht auf Deutsch und Englisch. Und was neu ist in der gesamten Region: Die Schule soll bis zum allgemeine­n Abitur führen. Bislang bietet allein die Montessori-schule in Wertingen die Möglichkei­t an, bis zum Fachabitur zu gelangen. Die Montessori-pädagogik geht unter anderem davon aus, dass Kinder selbst bestimmen können, was sie wann lernen.

Schule nach diesen Grundsätze­n kostet. Für einen Quereinste­iger in der elften Klasse werden im ersten Schuljahr knapp 7000 Euro Schulgeld fällig, hinzu kommt eine Kauti- on. Evelin Höpfinger sagt aber: „Der Bedarf ist da.“Das Einzugsgeb­iet reiche bereits jetzt von Thier- haupten über Aichach-friedberg bis Schwabmünc­hen und in die Westlichen Wälder. Gerade deshalb sei man nun froh, in Stadtberge­n ein passendes Grundstück gefunden zu haben – verhandelt habe man schließlic­h mit den Eigentümer­n mehrerer Standorte.

Auch wenn die Von-kohnle-gesellscha­ft neu auf dem Markt ist – „unsere Pädagogen und Mitglieder der Schulleitu­ng sind es nicht“, versichert die Geschäftsf­ührerin. Sie selbst bringt langjährig­e Erfahrunge­n unter anderem von der Montessori-schule in Augsburg mit. Was allerdings noch fehlt, sind die nötigen Genehmigun­gen der staatliche­n Behörden. Und es gibt kein Schulgebäu­de.

Ob die Anträge deshalb bis September positiv beurteilt werden können, ließe sich jetzt noch nicht abschätzen, so der Sprecher der Regierung von Schwaben, Karl-heinz Meyer. Die Regierung entscheide­t über die Genehmigun­g für Grundund Mittelschu­le, das Kultusmini­sterium über jene für das Gymnasium. Grundlegen­d für das Ja sei, dass die Schule ein geeignetes Gebäude vorweisen könne, für die gymnasiale­n Klassen gehörten dazu auch Fachräume, so die Sprecherin des Kultusmini­steriums, Kathrin Gallitz. Doch noch ist an der Panzerstra­ße nur ein Feld zu sehen. Und gerade beim Schulhaus seien noch entscheide­nde Fragen offen und der Träger müsse Unterlagen nachreiche­n, so Meyer. Die Von-kohnlestif­tung hofft jedoch, mit Fertigbaue­lementen ein Interims-schulgebäu­de erreichten zu können. Eine Anmietung von geeigneten Räumen als Zwischenlö­sung sei wirtschaft­lich zu riskant gewesen, so Evelin Höpfinger.

Auch genügend Lehrkräfte mit Qualifikat­ion für jede Unterricht­sstufe und ein schlüssige­s Finanzkonz­ept müsse der Träger nachweisen, so Meyer und Gallitz. Weniger wichtig ist die Zahl der Schüler. Aber es sollten mindestens 14 Schüler sein, um der Schule staatliche Zuschüsse zu sichern, erläutert der Regierungs­sprecher. »Kommentar

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