Augsburger Allgemeine (Ausgabe Stadt)

Ärger um Eintrittsk­arten für den Goldenen Saal

Sehenswürd­igkeit Ein Verkauf im Rathaus ist derzeit nicht möglich. Besucher müssen einen Umweg von 200 Metern machen, ignorieren aber immer wieder die Hinweissch­ilder. Warum gibt es keine Kasse vor Ort?

- VON MICHAEL HÖRMANN

Das historisch­e Rathaus zählt zu den beliebtest­en Sehenswürd­igkeiten in Augsburg. Es ist insbesonde­re der Goldene Saal, der Besucher von nah und fern fasziniert. Dies tut er seit vielen Jahren. Jetzt gibt es allerdings so manchen Ärger. Er beginnt am Eingang zum Goldenen Saal im zweiten Obergescho­ss des Rathauses. Nicht wenige Touristen würden hier gerne die Eintrittsk­arte kaufen. Dies geht aber nicht. Es gibt keine Verkaufsst­elle in diesem Stockwerk. Auch ein Verkauf von Karten im Rathaus selbst ist derzeit nicht möglich. Dies hängt mit dem Aus des Rathaussho­ps zusammen, der zuvor im Eingangsbe­reich angesiedel­t war. Dort, wo es früher Souvenirs und Eintrittsk­arten gegeben hat, herrscht Leere. Im Eingangsbe­reich des Rathauses steht eine große Tafel, die über die neuen Regelungen beim Verkauf von Eintrittsk­arten für den Goldenen Saal informiert. Der Besucher wird zur Tourist-informatio­n am Rathauspla­tz gelotst. Sie ist 100 Meter vom Rathaus entfernt, macht folglich 200 Meter Umweg. Diese Verkaufsst­elle liegt im städtische­n Verwaltung­sgebäude. Auch direkt vor dem Rathaus gibt es eine Informatio­nstafel mit dem Hinweis auf die Tourist-informatio­n.

Viele Besucher, das wird vom Personal am Eingang des Goldenen Saals bestätigt, nehmen die Hinweise jedoch nicht wahr. Womöglich weil sie weder Deutsch noch Englisch verstehen. In diesen Sprachen erfolgt die Informatio­n der Rathausbes­ucher. Wer oben am Goldenen Saal ohne Karte gelandet ist, muss folglich umkehren. Er muss zur Tourist-informatio­n. Mancher könnte in diesem Fall aber auf die Rückkehr ins Rathaus verzichten, heißt es. Richard Goerlich, Sprecher der Stadt, bestätigt gegenüber unserer Zeitung, dass die jetzige Lösung nicht überzeugt: „Diese Situation ist alles andere als optimal. Wir haben Verständni­s für die Beschwerde­n. Hinter den Kulissen wird bereits an einer zeitnahen besseren Lösung gearbeitet.“

Was Beobachter so sehen und ausspreche­n, ist für Goerlich nachvollzi­ehbar: „Eine Kasse direkt im Eingangsbe­reich des Goldenen Saals wäre ohne Frage die beste Lösung.“Dies scheitere aber an bürokratis­chen Auflagen. Eine Kasse im Eingangsbe­reich sei aus Gründen der Kassensich­erheit und der rechtliche­n Vorgaben zu Bargeld-kassen leider nicht möglich. Goerlich sagt dazu weiter: „Alternativ­en wurden intensiv geprüft, Wir sind uns der schwierige­n Situation bewusst und werden so schnell wie möglich eine bessere Lösung anbieten.“Die Stadt Augsburg muss sich laut Goerlich jedoch an die rechtliche­n Vorgaben halten – und diese erlauben einen Verkauf mit Bargeld nicht. Es werde jedoch an einer zeitnahen technische­n Lösung, zum Beispiel einem Kassenauto­maten, gearbeitet, „um die unbefriedi­gende Situation so schnell wie möglich zu klären“.

Geht es nach der Stadt, soll es künftig unabhängig davon wieder einen Rathaussho­p geben. Goerlich informiert, dass dies in jedem Fall beabsichti­gt sei. Eine definitive Entscheidu­ng sei noch nicht gefallen: „Der Zeitplan hängt hier eng mit Baumaßnahm­en im und um das Rathaus zusammen, die untereinan­der noch koordinier­t und abgestimmt werden müssen.“

 ?? Fotos: Klaus Rainer Krieger ?? Der Blick von der Eingangstü­re in den Goldenen Saal des Rathauses. Viele Touristen und heimische Besucher sind vom Raum fas ziniert. Mancher ärgert sich darüber, dass es am Eingang keine Karten zu kaufen gibt.
Fotos: Klaus Rainer Krieger Der Blick von der Eingangstü­re in den Goldenen Saal des Rathauses. Viele Touristen und heimische Besucher sind vom Raum fas ziniert. Mancher ärgert sich darüber, dass es am Eingang keine Karten zu kaufen gibt.
 ??  ?? Dieses Hinweissch­ild steht im Eingangs bereich des Rathauses.
Dieses Hinweissch­ild steht im Eingangs bereich des Rathauses.
 ??  ??

Newspapers in German

Newspapers from Germany