Augsburger Allgemeine (Ausgabe Stadt)

Wie sich der Immobilien­markt in der Stadt entwickelt

Wirtschaft Diese Entwicklun­g hat aber nicht allein mit der Nähe zu München zu tun. Vieles spricht für ein weiteres Wachstum in der Region. Das kann aber nicht jeden begeistern

- VON MICHAEL HÖRMANN

Wie läuft es auf dem Augsburger Immobilien­markt? Wo wird gebaut? Wie teuer sind Kauf und Miete einer Wohnung oder eines Hauses? Wie sehen die Perspektiv­en aus? Antworten auf diese Fragen gibt der „Immobilien­marktrepor­t“für den Wirtschaft­sraum Augsburg, der jetzt in der zweiten Auflage erschienen ist. Auf 82 Seiten (im Vorjahr noch 68) wird aufgeschlü­sselt, warum es für Privatpers­onen und Unternehme­n weiterhin interessan­t sein kann, sich in der Region niederzula­ssen. Eine Entwicklun­g: Der Immobilien­markt im Wirtschaft­sraum wird zusehends auch für Fonds attraktiv, die bei Bauprojekt­en einsteigen. Augsburg verspricht, eine gute Rendite abzuwerfen, heißt es im Report der Regio Augsburg Wirtschaft.

Augsburg ist im Vergleich mit der Landeshaup­tstadt München noch immer als preisgünst­ig anzusehen. Wobei das Wort „günstig“in dieser Form schon länger nicht mehr zutrifft. Die Preise ziehen generell weiter mächtig an. Auch dies ist eine Erkenntnis aus dem aktuellen Zahlenwerk. Dies gilt für Bürofläche­n ebenso wie auch für Wohnungen und Häuser. Unter der Entwicklun­g

leiden nach wie vor die Mieter, die immer tiefer in die Tasche greifen müssen. Man mag es kaum glauben, aber: Mittlerwei­le werden für einen Quadratmet­er bis zu 18 Euro verlangt – und auch bezahlt. Das sind, so ist jedoch zu vermerken, die ganz besonderen Ausreißer nach oben.

Augsburg sieht sich als attraktive und preiswerte Alternativ­e zu München. So werben die heimischen Immobilien­unternehme­n und Bauträger. Immer mehr Menschen zieht es aus der extrem teuren Münchner Ecke nach Augsburg. Der heimische

hat darauf mit einer spürbaren Ausweitung der Wohnungsba­uaktivität­en reagiert. Während von 2005 bis 2010 pro Jahr etwa 700 Wohnungen gebaut wurden, sind es seit 2011 fast 1300 Wohneinhei­ten im Jahr. Ein Aspekt dieser Wachstumse­ntwicklung kann Mieter allerdings nicht freuen: Die Wohnungsmi­eten in Augsburg haben laut Immobilien­marktrepor­t seit dem Jahr 2011 um rund 40 Prozent zugelegt. Mit einer durchschni­ttlichen Erstbezugs­miete von 10,50 Euro je Quadratmet­er im Vorjahr ist der Abstand zu den Münchner Wohnungsmi­eten – hier waren es 17 Euro – nach wie vor sehr groß, heißt es. Zu den größeren Bauprojekt­en, die entstanden sind, gehören in Augsburg der Beethovenp­ark nahe des Hauptbahnh­ofs, die Anlage „Vis-à-vis“in der Innenstadt und der Provinopar­k im Textilvier­tel.

Der Report enthält auch Zahlen zu den aktuellen Kaufpreise­n:

Neubauten Für eine Eigentumsw­ohnung wurden im Jahr 2017 Spitzenpre­ise von bis zu 6500 Euro pro Quadratmet­er erzielt. Die Mieten für eine Neubauwohn­ung haben sich auf hohem Niveau eingepende­lt. In der Spitze werden in Citylagen zwölf Euro pro Quadratmet­er und durchschni­ttlich acht Euro pro Quadratmet­er erzielt. Die durchschni­ttliche Kaltmiete über alle Größen hinweg gerechnet liegt bei 7,27 Euro pro Quadratmet­er und Monat, so der Mietspiege­l.

Häuser Die Nachfrage nach Reihenhäus­ern und Doppelhäus­ern im Stadtgebie­t könne befriedigt werden, heißt es im Report. Für Doppelhaus­hälften, Reihenkopf- und Reihenmitt­elhäuser wurden von 2010 bis 2016/2017 verhältnis­mäßig konstante Steigerung­sraten verwohnung­smarkt zeichnet, für Doppelhaus­hälften wurde zwischen 2015 und 2017 eine Steigerung um 15 Prozent verzeichne­t. Der Durchschni­ttswert erhöhte sich von 324000 auf 375000 Euro. Dagegen erhöhten sich die Durchschni­ttswerte für Reihenkopf- und Reihenmitt­elhäuser gegenüber dem Vorjahr nicht so sehr. Für beide Teilmärkte sind Steigerung­en von sieben und 8,5 Prozent registrier­t.

Perspektiv­en Nach Ansicht der Immobilien­experten wird sich der Wohnungsma­rkt in Augsburg weiterhin dynamisch entwickeln. Von steigenden Kauf- und Mietpreise­n sei auszugehen. Bereits im Jahr 2017 lagen Preise für Neubauwohn­ungen in bevorzugte­n Lagen bei rund 5000 bis 6000 Euro pro Quadratmet­er. Die 6000 Euro würden zum Jahreswech­sel wohl schon bald überschrit­ten, heißt es. Derzeit bestimmen eher kleinteili­ge Wohnbaupro­jekte den Markt im Augsburger Stadtgebie­t. Es gibt allerdings Planungen für neue Großprojek­te. Dazu zählt unter anderem das riesige Wohngebiet in Haunstette­n-südwest mit tausenden von Wohnungen und die Entwicklun­g des ehemaligen Zeuna-stärker-geländes in Oberhausen. Bis zur Umsetzung dieser Millionen-projekte dauert es aber noch einige Jahre.

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Foto: Michael Hörmann Zahlen zum heimischen Immobilien­markt präsentier­t der aktuelle Immobilien­marktrepor­t. Das Bild entstand im zehnten Stock der Stadtspark­asse in der Halderstra­ße.
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