Augsburger Allgemeine (Ausgabe Stadt)
Stadt will in Ruhe über das Staatstheater diskutieren
Innenstadt In der Maxstraße wurde eine Ladeneröffnung außergewöhnlich gefeiert. Hunderte Gäste kamen. Wer dahintersteckte
Dass ein Friseursalon innerhalb der Innenstadt umzieht, ist an sich nichts Besonderes. Im Fall von „Hair Design Augsburg“, das von der Theaterstraße in die Maximilianstraße 65 gewechselt hat, jedoch schon. Die Betreiberinnen Michaela Wagner und ihre Tochter Alina haben mit ihrem Ladendesigner Harry Winderl eine fulminante Party auf die Beine gestellt, die am Donnerstagabend zum Mittelpunkt der ganzen Maxstraße wurde.
Der Bürgersteig vor dem neuen Laden war an dem lauen Abend proppenvoll. Die Gäste unterhielten sich bei Drinks, im angrenzenden Innenhof hatte das benachbarte Pantheon eine Bar aufgebaut. Eine Djane legte Musik auf, um das Catering kümmerte sich Feinkost Kahn. Die Veranstalter sprachen von rund 800 Gästen. Die frisch renovierte Fassade des historischen Bürgerhauses, auch Gossner-haus genannt, wurde von Strahlern in verschiedene Farben und Muster getaucht. Wer an dem Abend durch die Maximilianstraße schlenderte, kam an dieser außergewöhnlichen Einweihungsparty schier nicht vorbei.
Geschäftsinhaberin Michaela Wagner zeigt sich angesichts des großen Andrangs zu ihrer Eröffnung in der Maxstraße „überglücklich“. Sie und ihre Tochter haben sich mit ihrem Geschäft vergrößern wollen. Die neu hergerichteten Räumlichkeiten im Erdgeschoss des historischen Gebäudes bezeichnet Wagner als ein „wahres Schmuckstück“. Zu verdanken habe sie das vor allem Harry Winderl, der in Augsburg in erster Linie als Gastronom (ehemals Thorbräukeller, Schaller-alm auf dem Plärrer, Biergarten am Hotelturm) bekannt ist. „Er hat uns erst auf das Potenzial der Räume aufmerksam gemacht.“Was kaum einer in Augsburg weiß: Harry Winderl konzipiert schon seit 25 Jahren das Interieur von Geschäften, wie er erzählt. Der 50-Jährige ist dabei vor allem in der Schweiz tätig. „Ich lasse historische Gebäude herrichten. Das war jetzt mein 36. Laden“, sagt Winderl. Er freut sich besonders, dass die Räumlichkeiten im Erdgeschoss seit 1972 das erste Mal wieder zugänglich sind. Blickfang in dem großen Salon ist vor allem die Stuckdecke und ein freigelegtes Deckengemälde aus dem Jahr 1766, wie Winderl berichtet. Früher war hier die Apotheke am Herkulesbrunnen untergebracht. Apropos Herkulesbrunnen:
Der wurde extra für den Abend, an dem das Gossner-haus im neuen Glanz präsentiert wurde, ein paar Tage vor dem eigentlichen Termin schon abgedeckt und mit Wasser befüllt. Am Brunnenrand ließen sich dann einige Gäste nieder, um das Farbenspiel an der neuen, alten Fassade zu bestaunen.