Augsburger Allgemeine (Ausgabe Stadt)
Neue Bäume für die Wälder
Natur Unser Klima ändert sich – darunter leiden auch die Bäume. Die Bestände einiger Arten gehen zurück. Auf der Suche nach Ersatz gibt es bereits einen Kandidaten
Im Wald tut sich ständig etwas: Im Frühjahr sprießen Gräser und Sträucher aus dem Boden und strecken sich der Sonne entgegen. Die Bäume legen sich ihr Blätterkleid zu, dazwischen tummeln sich allerhand Tiere. In unseren Wäldern hat jede Pflanze und jedes Lebewesen seinen Platz und eine Funktion. Einflüsse von außen können dieses Gleichgewicht jedoch durcheinanderbringen.
Das Leben der Bäume im Wald hängt vom Klima ab. Doch das Klima in Deutschland verändert sich. Es wird zum Beispiel wärmer, sagen Fachleute. Das liegt unter anderem an der Umweltverschmutzung durch uns Menschen. Außerdem gibt es durch den Klimawandel öfter Stürme. Unsere Bäume vertragen das nicht gut. Wie lässt sich das Problem lösen? Darüber beraten Experten. Sie überlegen etwa, welche Bäume sie in Zukunft in deutschen Wäldern anpflanzen könnten. Einige Fachleute finden zum Beispiel, dass die Esskastanie gut zum veränderten Klima passt. Darum sollten in Deutschland mehr Esskastanien wachsen, sagen sie. In manchen Gegenden Deutschlands werden zurzeit die ersten dieser Bäume gepflanzt.
Das funktioniert aus mehreren Gründen gut, finden die Forscher. Zum Beispiel ist die Esskastanie, die man auch Edelkastanie nennt, zum Baum des Jahres 2018 gewählt worden. Und das, obwohl sie hier bisher nicht stark verbreitet war, sondern eigentlich aus dem Mittelmeerraum stammt. Weil sich das Klima jedoch verändert hat, kann dieser Baum nun auch bei uns heimisch werden. Die Edelkastanie ist somit eine der wenigen Pflanzen, für die der Klimawandel etwas Gutes mit sich bringt.
Die Früchte der Edelkastanie sind glänzend, glatt und braun. Von der Gewöhnlichen Rosskastanie, die jedes Kind kennt, unterscheiden sie sich nur bei genauerem Hinsehen. Wie der Name schon verrät, kann man diese Kastanien auch essen. Besonders im Winter sind sie bei vielen Leuten beliebt.
Foto: Sellmeier