Augsburger Allgemeine (Ausgabe Stadt)

Die Augsburger sollten jetzt mitreden

- VON JÜRGEN MARKS mrk@augsburger allgemeine.de

Eine neue Tiefgarage unter der Fuggerstra­ße ist nicht irgendein Projekt. Dieser zentrale Augsburger Boulevard verbindet das Theater, das in wenigen Jahren fein saniert sein wird, mit der Fußgängerz­one und dem Königsplat­z.

Würde das Projekt realisiert, hätte das massive Auswirkung­en auf die Mobilität und die Stadtentwi­cklung. Die Herausford­erungen in unserer prosperier­enden Metropole sind zu komplex für rasche Festlegung­en. Auch ideologisc­he Reflexe sind fehl am Platz.

Wer sich in der Bürgerscha­ft umhört, konnte in den vergangene­n Jahren häufig ein Bedauern vernehmen, dass das Garagen-projekt 1996 per Bürgerents­cheid abgelehnt wurde. Gerade Einpendler aus dem Umland, die nicht auf das Auto verzichten wollen, gehören zu den Befürworte­rn einer attraktive­n Garage. Auf der anderen Seite fordern inzwischen immer mehr Menschen in der Stadt ein besseres Tram- und Bus-angebot sowie mehr Raum für Fahrradfah­rer.

Das Investitio­nsvorhaben des früheren Konzern-chefs hat es in jedem Fall verdient, ernsthaft diskutiert zu werden. Ignaz Walter hat der Stadt ein Angebot gemacht. Die Stadtratsf­raktionen sollten ihn nun einladen, um mit ihm ins Gespräch zu kommen und alle offenen Fragen zu klären.

Es wäre sinnvoll, wenn auch die Bürger der Stadt sich an der Debatte beteiligen. Dafür gibt es die Möglichkei­t, Leserbrief­e an unsere Zeitung zu schreiben, in unserem Online-angebot zu kommentier­en oder die Standpunkt­e in den sozialen Netzwerken auszutausc­hen. Dies sollte mit Respekt gegenüber dem Investor und Andersdenk­enden geschehen. Trotz aller Emotionen, die so ein Projekt auslöst.

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