Augsburger Allgemeine (Ausgabe Stadt)
Für den TCA ist der Aufstieg Pflicht
Tennis Zwei Tschechen sollen eine Schlüsselrolle spielen. Am Sonntag gegen Friedberg
Die letzten rund 15 Jahre waren die Tennisspielerinnen des TC Augsburg das Aushängeschild des Vereins. Die spielten sogar in der Bundesliga, waren eine Zeit lang ein arrivierter Zweitligist und später fester Bestandteil in der Regionalliga. Doch als vor zwei Jahren Teammanager Uwe Nothnagel aufhörte, beschleunigte sich der schleichende Abstiegsprozess, der mit dem Sturz in die Bayernliga ihren vorläufigen Höhepunkt hatte. Dort spielen auch die Tca-männer, doch die Zielsetzungen sind in dieser Saison, die für beide Teams am 6. Mai beginnt, vollkommen unterschiedlich. Die Prioritäten haben sich nun deutlich verschoben. Während die Frauen einfach eine ruhige Saison spielen sollen, ist für die Männer der Aufstieg Pflicht. „Es ist richtig, der Fokus hat sich bei uns ein wenig Richtung Männer verlagert“, sagt Tcavorstand Jakob Schweyer. Der Vertriebsmanager beim Software-riesen SAP weiß, dass er nur mit Fortschritt und Erfolg die Aufmerksamkeit auf seinen Verein lenken kann. Und die ist im Männertennis einfach höher als bei den Frauen.
Darum hat er zusammen mit seiner Führungsriege Martin Helmut als Teammanager zum TCA geholt. Der hatte 22 Jahre als Sportlicher Leiter die Männer des TC Schießgraben betreut und sie unter anderem mithilfe von Spielern aus Tschechien bis in die Bayernliga geführt, ehe die Vereinsführung vor zwei Jahren eine Kurskorrektur vornahm und die Zukunft ohne Helmut plante.
„Ich will nichts Negatives darüber sagen, denn Schießgraben ist immer noch meine sportliche Heimat, doch es war schon ein brachialer Bruch“, sagt Helmut, der jetzt die Tca-männer in die Regionalliga führen soll, ja muss. „Wir haben alles darauf ausgelegt“, sagt Helmut.
Er setzt auf einen Mix von guten Augsburger Eigengewächsen wie Lukas Engelhardt, Luca Wiedenmann und Michael Feucht, der nach zwei Jahren beim TC Ismaning nach Augsburg zurückkehrt, und ausländischen Spielern.
So soll entweder einer der Kroaten Ante Pavic und Antun Pehar oder der Slowake Filip Polasek je nach Bedarf als Nummer eins auflaufen, die Augsburger Spieler die mittleren Positionen besetzen und hinten Jakub Filipsky und Theodor Devoty für die nötigen Punkte sorgen.
Die beiden Tschechen spielten jahrelang für Helmut beim TC Schießgraben und kehren jetzt wieder nach Augsburg zurück. „Jakub und Theodor dürfen in der Bayernliga hinten keinen einzigen Punkt verlieren“, gibt Helmut dabei eine klare Marschrichtung vor. Ungefähr 15 000 Euro soll das Unternehmen Aufstieg kosten, das am 6. Mai mit dem Heimspiel gegen den Lokalrivalen und Aufsteiger TC Friedberg startet. „Bei allem Respekt vor der Arbeit, die Trainer Jiri Zavadil dort leistet, aber das Derby werden wir klar für uns entscheiden“, sagt Helmut. Er weiß, ein bisschen Säbelrasseln belebt das Geschäft.
Während man bei den Männern größere Brötchen backen will, setzt man bei den Frauen bei der Konsolidierung auf Erfahrung. Die ehemaligen Spitzenspielerinnen Sabine und Carmen Klaschka, Julia Schruff und Caroline Nothnagel sollen das stabile Gerüst für die Bayernliga bilden. „Wir haben jetzt zwar alle andere Prioritäten, aber für die Bayernliga sollte es schon reichen“, sagt Mannschaftsführerin Sabine Klaschka. Die zweifache Mutter, die einst in Wimbledon spielte, sieht der Saison gelassen entgegen. „Ich habe mich mit den anderen Mannschaften ehrlich gesagt noch nicht beschäftigt. Wir sind erfahren und werden schon sehen, wie es läuft.“Sie starten auch am 6. Mai zu Hause gegen den TC Rot-weiß Straubing. Doch anders als früher spielen jetzt die Männer auf dem Centre-court und den vorderen Plätzen. TCA Männer Pavic, Polasek, Pehar, Feucht, Wiedenmann, Engelhardt, Filipsky, Devoty TCA Frauen Detiuc, S. Klaschka, Pastiko va, Schruff, Nothnagel, Sterner, F. Schwey er, Pleyer, V. Schweyer, C. Klaschka