Augsburger Allgemeine (Ausgabe Stadt)
Glaubwürdigkeit
Interview mit Anselm Auch unsere Zeitung hat in ihrer Samstagausgabe über Bestsellerautor und Benediktinerpater Anselm Grün (unser Foto) berichtet, der als wirtschaftlicher Leiter der Abtei Münsterschwarzach in der Finanzkrise an der Börse rund 10 Millionen Euro verloren habe. So berichtete es die
mit Bezug auf die der Grün das in einem Interview gesagt hatte. Angeblich.
Denn am Dienstag verwahrte sich Grün in einem Facebook-beitrag dagegen: „Ich bin sehr ärgerlich, dass die das Interview mit Nina Ruge, das um den Weg zur inneren Zufriedenheit kreiste, dazu benutzt hat, auf einmal die Aussagen über Geld, die nach dem Interview stattfanden, so reißerisch aufzumachen.“Er habe keine „Millionen verzockt“, sondern nur gesagt, „dass in der Finanzkrise 2008 natürlich unser Depot für einige Zeit im Minus war“. Dem widersprach am Mittwoch die
auf Anfrage unserer Zeitung. „Pater Anselm Grün hat im Rahmen eines Doppelinterviews mit Nina Ruge u. a. ausführlich über das Thema Geld und seine zum Teil risikobehafteten Anlagestrategien gesprochen. Dieses Thema machte einen nicht unerheblichen Teil des Interviews aus. In diesem Zusammenhang nannte er selbst den Betrag von 10 Millionen Euro.“Sowie: „Sämtliche Zitate liegen mit Zustimmung von Pater Anselm als Tonaufzeichnung vor.“Seine Aussagen seien innerhalb des Interviews getätigt worden und nicht danach. Damit geht es nun um eine Frage der Glaubwürdigkeit. Der hatte Grün 2010 über seine größte Fehlspekulation gesagt, er habe mit argentinischen Staatsanleihen „drei Millionen Euro Miese gemacht“, dies mit Russland-anleihen aber wettgemacht.