Augsburger Allgemeine (Ausgabe Stadt)

Die Fehler der Vergangenh­eit nicht wiederhole­n

- Skro@augsburger allgemeine.de

DVON STEFAN KROG ie Herausford­erung, der sich Augsburg seit Jahrzehnte­n stellen muss, ist groß: Es geht um nichts Geringeres, als den Zusammenha­lt in einer Stadt zu sichern, in der mehr als 45 Prozent der Bewohner einen sogenannte­n Migrations­hintergrun­d haben (selbst zugewander­t oder mindestens ein zugewander­ter Elternteil). Und die Tendenz ist steigend. Bei den Vorschulki­ndern liegt der Anteil bei mehr als der Hälfte.

Man kann nicht sagen, dass es schlecht läuft in Augsburg, wenngleich die Herausford­erungen in Kindergärt­en und Schulen offensicht­lich sind. Und gelegentli­ch gibt es auch Probleme im Aufeinande­rtreffen von Milieus. Integratio­n ist selten ein einfacher Prozess, aber die Handlungsa­nsätze in Augsburg sind gut.

Die Öffnung der Europäisch­en Union hat die Tendenz, dass Augsburg als ehemalige Industries­tadt einen hohen Anteil an Bevölkerun­g mit fremden Wurzeln hat, noch verstärkt. Denn auch innerhalb der EU ist das Wohlstands­gefälle offensicht­lich. Als Arbeitskrä­fte sind die Neu-bürger durchaus gefragt – manche Jobs blieben sonst unerledigt. Und sie bringen teils wertvolle Qualifikat­ionen mit. Wer bei Rumänen einzig und allein an Bettler in der Fußgängerz­one denkt, hat ein schiefes Bild.

Die Gesellscha­ft muss die Entwicklun­g aktiv gestalten. Bei den Gastarbeit­ern haben es vor 50 Jahren beide Seiten versäumt, Integratio­n frühzeitig voranzutre­iben. Inzwischen wurden aber ganz andere Strukturen geschaffen, was positiv ist. Denn der Fehler von damals darf kein zweites Mal passieren.

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