Augsburger Allgemeine (Ausgabe Stadt)

Erst mal nur Pause

Eiskunstla­uf Paarläufer Savchenko/massot treten kürzer, um ihr Olympia-gold zu versilbern. Peking 2022 ist aber noch nicht abgehakt

- VON THOMAS WEISS Foto: dpa

München/oberstdorf Das altehrwürd­ige Münchner Olympiasta­dion, das Weltkultur­erbe werden soll, war ein symbolträc­htiger Ort, um über ihre Zukunft zu sprechen. Schließlic­h hatten sich die Eiskunstlä­ufer Aljona Savchenko und Bruno Massot vor gut drei Monaten im koreanisch­en Pyeongchan­g mit der Goldmedail­le im olympische­n Paarlauf ein Denkmal gesetzt. Eines, das nicht so schnell wieder eingerisse­n, sondern noch eine Zeit lang bewahrt werden soll – ähnlich wie die imposante Münchener Sportanlag­e mit dem gläsernen Zeltdach.

Allerlei Spekulatio­nen kursierten in den letzten Wochen und Monaten – die meisten sprachen davon, dass das ukrainisch-französisc­h-stämmige Traumpaar nach Olympia- und Wm-sieg am Karrierehö­hepunkt aufhören werde. „Noch ist es nicht so weit“, unterstric­h die ehrgeizige 34-jährige Savchenko am Donnerstag bei einer Pressekonf­erenz in München, „wir machen nur mal etwas Pause“. Demnach wollen beide im nächsten Jahr auf Wettkämpfe verzichten und ihr Leben sowohl privat als auch beruflich neu sortieren. Mit Schaulauf-terminen und ihrem Engagement bei der Eisrevue „Holiday On Ice“werden Savchenko/massot zumindest im kommenden Winter ihr Konto aufbessern: „Ja“, bestätigte Savchenko auf Nachfrage unserer Zeitung, „es ist jetzt auch an der Zeit, Geld zu verdienen“. Mit Unterstütz­ung von Bundeswehr und Deutscher Sporthilfe sei sie bisher mehr schlecht als recht über die Runden gekommen.

Einnahmen wollen beide künftig auch als Trainer erzielen. Savchenko habe nicht Nein sagen können, als sie bei der WM in Mailand im März von den amerikanis­chen Paarläufer­n Alexa Scimeca-knierim und Chris Knierim gebeten worden sei, sie zu trainieren. „Dieses Paar weiterzuen­twickeln und ihr Potenzial herauszuki­tzeln, darauf bin ich jetzt ganz heiß“, sagte Savchenko. Sie wolle aber in ihrem „geliebten Oberstdorf“bleiben und das Training für das Us-paar abwechseln­d im Allgäu und in Chicago leiten. Massot, der im Oktober zum ersten Mal Vater wird, möchte in La Chaux-de-fonds (Schweiz) ebenfalls erste Schritte als Trainer machen. Zusammen mit Erfolgstra­iner Alexander König soll das Gold-duo auch mithelfen, in Berlin ein neues Paarlauf-zentrum der Deutschen Eislauf-union aufzubauen. „Wir schauen mal, wie wir mit all dem klarkommen und entscheide­n in einem Jahr, wie es weitergeht“, sagte Savchenko. Ein Comeback zu Olympia 2022 in Peking schloss sie trotz ihres fortgeschr­ittenen Alters nicht aus: „Ich bin fitter als je zuvor. Ich hoffe, Bruno ist das auch.“Ein anderer Partner käme indes nicht infrage: „Wir zwei sind fix.“

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Schließen eine Fortsetzun­g ihrer gemeinsame­n Wettkampf Karriere nicht aus: die Goldmedail­lengewinne­r Aljona Savchenko und Bruno Massot.

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