Augsburger Allgemeine (Ausgabe Stadt)
Brandstifter war psychisch krank
Justiz Im Juni 2017 verwüstete ein Feuer eine Lagerhalle in der Meringer Straße, in der mehrere Menschen lebten. Der Täter wird nun in die Psychiatrie eingewiesen
( & (% % ! " Er legte einen folgenschweren Brand: Im Juni vergangenen Jahres zündete Balázs K.* das Sofa in seinem Zimmer an. Es blieb nicht bei einem kleinen Feuer. Der ungarische Handwerker lebte zu der Zeit in den Räumen einer Lagerhalle in der Meringer Straße. Sie wurde von den Flammen regelrecht verwüstet; der Schaden wurde später auf mehr als 800000 Euro geschätzt.
In den vergangenen Wochen musste sich der Mann daher vor der 8. Strafkammer des Augsburger & #$ Landgerichtes verantworten. Nun ist das Verfahren beendet. Staatsanwaltschaft, Verteidiger Thomas Reitschuster sowie eine Gutachterin kamen zu dem Schluss, dass der Mann schuldunfähig war. Dem schloss sich die Kammer an. Sie ordnete an, dass der Ungar in einem psychiatrischen Krankenhaus untergebracht wird.
Eine Überraschung war diese Entscheidung nach dem Verfahrensverlauf nicht. Bereits in der Antragsschrift der Staatsanwaltschaft hieß es, dass Balázs K. an einer paranoiden Schizophrenie leide und zum Tatzeitpunkt nicht in der Lage gewesen sei, das Unrecht der Tat einzusehen und nach dieser Einsicht zu handeln.
Am ersten Verhandlungstag im April hatte Balázs K.* berichtet, Drogen wie Crystal Meth genommen und Stimmen gehört zu haben. Seine Aussage war wirr und widersprüchlich, der 38-Jährige sprach von „interessanten Schatten“, die er wahrgenommen habe. Verletzt worden war bei dem Brand niemand. Ungefährlich war die Situation allerdings nicht. Auf dem Komplex in der Meringer Straße steht unter anderem Archivfoto: Berufsfeuerwehr ein Bordell; in Räumen der Lagerhalle selbst wohnten neben K.* noch weitere Menschen.
Wie berichtet, war der 38-Jährige davon ausgegangen, dass Einbrecher über das Dach in die Lagerhalle eindringen wollten. Den Brand legte er wohl, um die vermeintlichen Einbrecher abzuwehren. Einen Hinweis darauf, dass es diese Einbrecher tatsächlich gegeben hatte, fanden die Ermittler nicht; Balázs K.*, ein Mann, den der Eigentümer der Halle als eigentlich ruhigen und verlässlichen Arbeiter beschrieb, hatte sie sich eingebildet.