Augsburger Allgemeine (Ausgabe Stadt)

Applaus für das Staatsthea­ter

Stadtrat nimmt die Entwicklun­g mit großer Freude auf

- VON MICHAEL HÖRMANN

Augsburg bekommt ein Staatsthea­ter. Das heißt, der Freistaat steigt mit 50 Prozent bei der Finanzieru­ng der Betriebsko­stenzuschü­sse ein. Zugleich wird der künstleris­che Anspruch des Theaters erhöht. Am Freitag ist die bayerische Kunstminis­terin Prof. Dr. Marion Kiechle zu Gast im Augsburger Rathaus, um gemeinsam mit Oberbürger­meister Kurt Gribl die Zusammenar­beit näher zu analysiere­n. Zentraler Punkt ist hier ein Eckpunktep­apier, in dem Stadt und Freistaat ihre Vorstellun­gen konkretisi­ert haben. Es ist ein Zwischensc­hritt im laufenden Verfahren. Das Eckpunktep­apier ist am Donnerstag zu später Stunde vom Augsburger Stadtrat abgesegnet worden. Fraktionsü­bergreifen­d wurde die Entwicklun­g begrüßt, die OB Gribl „als sehr dynamische­n Prozess“beschrieb.

Als „großartig und überfällig“bezeichnet­e der frühere Kulturrefe­rent Peter Grab (WSA) das Ergebnis. Ein wichtiger Baustein im Eckpunktep­apier ist, dass der Freistaat sich künftig auch an den Kosten für die derzeitige­n Interimssp­ielstätten beteiligt. Kulturrefe­rent Thomas Weitzel sprach am Donnerstag­abend im Stadtrat von einer „epochalen Weichenste­llung für den Kulturstan­dort Augsburg“.

Das Staatsthea­ter soll zur Spielzeit 2018/2019 in Betrieb gehen. Dies heißt im September. Die Stiftung, die mit Vertretern der Stadt und des Freistaats besetzt ist, startet wohl etwas später. Alles, was ab 1. September ansteht, obliegt der Stiftung. Das Defizit von 2,2 Millionen Euro, das derzeit für den Theaterbet­rieb aufgelaufe­n ist, muss allerdings allein die Stadt schultern. Dies gilt auch für ein Darlehen von 1,38 Millionen Euro, das sich auf die Brechtbühn­e bezieht.

Wie es im Stadtrat hieß, wird die vorgesehen­e Generalsan­ierung des Theatersta­ndorts wie geplant vollzogen. Sie betrifft die Sanierung des Großen Hauses und den Neubau eines Verwaltung­sgebäudes mit Werkstätte­n. Der Freistaat will sich nach jetzigem Stand mit bis zu 107 Millionen Euro beteiligen. Knapp 200 Millionen Euro sind für die mehrjährig­e Generalsan­ierung veranschla­gt.

Für die jetzigen Mitarbeite­r des Theaters Augsburg wird sich am Status quo nichts ändern.

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