Augsburger Allgemeine (Ausgabe Stadt)
Grüne lehnen Fuggergarage vehement ab
Verkehr Baureferent Gerd Merkle (CSU) rechnet mit einem aufwendigen Genehmigungsverfahren
Die Augsburger Grünen haben ihr Nein zu den Plänen, in der Fuggerstraße eine neue Tiefgarage mit rund 700 Parkplätzen zu bauen, bekräftigt. In einer Mitgliederversammlung wurde einstimmig eine Resolution verabschiedet. Peter Rauscher, Vorsitzender der Augsburger Grünen, sagt: „Angesichts der Tatsache, dass bei Nichteinhaltung der Stickoxidgrenzwerte Gerichte Dieselfahrverbote für deutsche Innenstädte verhängen werden, sind die wieder aufgewärmten Tiefgaragenpläne des Unternehmers Ignaz Walter völlig aus der Zeit gefallen.“Bereits in den 90er Jahren hätte Walter versucht, dort eine Tiefgarage zu bauen. 1997 begruben die Augsburgerinnen per Bürgerentscheid die Pläne für die sogenannte Walter-garage deutlich mit 62,7 Prozent, erinnert Rauscher an die Vorgeschichte.
Auch die Stadtratsfraktion der Grünen hat sich gegen die Garagenpläne ausgesprochen. Die Grünen sind Bündnispartner von CSU und SPD. Die Csu-fraktion will die Idee von Walter zunächst ergebnisoffen diskutieren. Walter hatte seine Überlegungen den Csu-stadträten in einer Fraktionssitzung vorgestellt. Am 19. Juni wird er die Spdfraktion besuchen. Die SPD lehnt die Garage gegenwärtig ab. Dazu liegt ein Beschluss des Parteitags vor.
Unterdessen hat Baureferent Gerd Merkle am Donnerstag betont, dass für den Bau einer neuen Tiefgarage in der Fuggerstraße ein zeitlich aufwendiges Verfahren zu erwarten sei. Dies hänge auch mit Aussschreibungsund Genehmigungsverfahren zusammen. Er gehe davon aus, dass der mögliche Bau ausgeschrieben werden müsse. Dies heißt übersetzt, dass Walter nicht so ohne Weiteres seine Planungen umsetzen könnte. Es gibt weitere Hürden: Der geltende Bebauungsplan sehe für die Fuggerstraße jedenfalls keine Tiefgarage vor, sagt Merkle. Zudem sei zu klären, welche Folgen der Bau einer Tiefgarage auf das Spartensystem (Leitungen) in der Fuggerstraße hätte. Walter hatte davon gesprochen, dass er mit einer reinen Bauzeit von 15 Monaten rechne. Die Stadt möchte die Fuggerstraße nach jetzigem Stand zum Fugger-boulevard gestalten. Vereinfacht gesagt, soll der Straßenzug optisch attraktiver gestaltet werden. Millionen werden dafür ausgegeben. Sollte das Geld vom Stadtrat freigegeben werden, könnte laut Merkle mit den Arbeiten im Jahr 2020 begonnen werden. Die Fertigstellung ist für Anfang 2024 angestrebt. Die Fuggerstraße soll zur Flaniermeile gestaltet werden.