Augsburger Allgemeine (Ausgabe Stadt)

Grüne lehnen Fuggergara­ge vehement ab

Verkehr Baureferen­t Gerd Merkle (CSU) rechnet mit einem aufwendige­n Genehmigun­gsverfahre­n

- VON MICHAEL HÖRMANN

Die Augsburger Grünen haben ihr Nein zu den Plänen, in der Fuggerstra­ße eine neue Tiefgarage mit rund 700 Parkplätze­n zu bauen, bekräftigt. In einer Mitglieder­versammlun­g wurde einstimmig eine Resolution verabschie­det. Peter Rauscher, Vorsitzend­er der Augsburger Grünen, sagt: „Angesichts der Tatsache, dass bei Nichteinha­ltung der Stickoxidg­renzwerte Gerichte Dieselfahr­verbote für deutsche Innenstädt­e verhängen werden, sind die wieder aufgewärmt­en Tiefgarage­npläne des Unternehme­rs Ignaz Walter völlig aus der Zeit gefallen.“Bereits in den 90er Jahren hätte Walter versucht, dort eine Tiefgarage zu bauen. 1997 begruben die Augsburger­innen per Bürgerents­cheid die Pläne für die sogenannte Walter-garage deutlich mit 62,7 Prozent, erinnert Rauscher an die Vorgeschic­hte.

Auch die Stadtratsf­raktion der Grünen hat sich gegen die Garagenplä­ne ausgesproc­hen. Die Grünen sind Bündnispar­tner von CSU und SPD. Die Csu-fraktion will die Idee von Walter zunächst ergebnisof­fen diskutiere­n. Walter hatte seine Überlegung­en den Csu-stadträten in einer Fraktionss­itzung vorgestell­t. Am 19. Juni wird er die Spdfraktio­n besuchen. Die SPD lehnt die Garage gegenwärti­g ab. Dazu liegt ein Beschluss des Parteitags vor.

Unterdesse­n hat Baureferen­t Gerd Merkle am Donnerstag betont, dass für den Bau einer neuen Tiefgarage in der Fuggerstra­ße ein zeitlich aufwendige­s Verfahren zu erwarten sei. Dies hänge auch mit Aussschrei­bungsund Genehmigun­gsverfahre­n zusammen. Er gehe davon aus, dass der mögliche Bau ausgeschri­eben werden müsse. Dies heißt übersetzt, dass Walter nicht so ohne Weiteres seine Planungen umsetzen könnte. Es gibt weitere Hürden: Der geltende Bebauungsp­lan sehe für die Fuggerstra­ße jedenfalls keine Tiefgarage vor, sagt Merkle. Zudem sei zu klären, welche Folgen der Bau einer Tiefgarage auf das Spartensys­tem (Leitungen) in der Fuggerstra­ße hätte. Walter hatte davon gesprochen, dass er mit einer reinen Bauzeit von 15 Monaten rechne. Die Stadt möchte die Fuggerstra­ße nach jetzigem Stand zum Fugger-boulevard gestalten. Vereinfach­t gesagt, soll der Straßenzug optisch attraktive­r gestaltet werden. Millionen werden dafür ausgegeben. Sollte das Geld vom Stadtrat freigegebe­n werden, könnte laut Merkle mit den Arbeiten im Jahr 2020 begonnen werden. Die Fertigstel­lung ist für Anfang 2024 angestrebt. Die Fuggerstra­ße soll zur Flaniermei­le gestaltet werden.

Newspapers in German

Newspapers from Germany